Freitag, 18. Dezember 2009

Hannibals Elefantenführer

Dass die Karthager vorwiegend mit Söldnern Krieg führten, weiß praktisch jeder. Bei der wilden Mischung aus Libyern, Numidiern, Griechen, Kelten, Iberern, Balearern, Italikern und noch einigen anderen wird jedoch gerne eine Gruppe übersehen, die zwar äußerst klein, aber dennoch sehr bedeutend war: die indischen Mahouts, die Elefantenführer.

Auf den ersten Blick scheint es etwas übertrieben, dass diese aus dem fernen Indien importiert worden waren. Dennoch kamen sie anscheinend mit den Elefanten über das Reich der Seleukiden und das ptolemäische Ägypten nach Karthago. Indische Elefantenführer waren in der Antike anscheinend so typisch, dass das griechische Wort "Indoi" gleichzeitig ein Synonym für Mahout war.

Zwar wurden auch die in Nordafrika heimischen Waldelefanten gezähmt und im Krieg eingesetzt. Doch die waren viel kleiner und konnten deshalb keine Türme mit Besatzung tragen. Hannibals Lieblingselefant soll ein besonders großes Tier mit dem Namen "Surus" gewesen sein, was soviel wie der "Syrer" bedeutete. Da nun jeder weiß, dass es in Syrien keine Elefanten gab, bedeutet dies, dass es sich um einen von den Seleukiden erworbenen indischen Elefanten handelte, der sicher auch von einem indischen Mahout geführt wurde.

Die Mahouts waren hoch spezialisierte und sicher auch dementsprechend gut bezahlte Söldner. Sie dienten im den meisten Reichen der Diadochen und in Karthago. Man kann sogar annehmen, dass beim Krieg um Sizilien der eine oder andere als Gefangener oder gut bezahlter Überläufer in römische Dienste gekommen ist.

Freitag, 11. Dezember 2009

Der Labergipfel

Im Moment versuchen mal wieder jede Menge Gutmenschen in Kopenhagen die Welt zu retten. Wir sollen also Energie sparen und unseren Konsum einschränken. Dafür bin ich durchaus zu haben und manchmal fast vorbildlich, dennoch befürchte ich dass dies wenig nützen wird.

Wir werden auch mit eisernem Sparen all die Chinesen, Inder, Lateinamerikaner und Afrikaner wohl kaum davon abhalten von einem Auto oder einem Kühlschrank zu träumen. Und wenn sich nur alle Chinesen einen Kleinwagen zulegen, geht wohl überall das Licht aus. Die einzige Hoffnung bei dieser ganzen Heuchelveranstaltung ist doch also die, dass die ganzen armen Schweine bitte so arm bleiben sollen, wie sie sind.

Meiner Meinung nach hätte man ja irgendwann über die Ursachen des Problems, d.h. die Bevölkerungsexplosion, reden können. Aber anscheinend ist das inzwischen als politisch unkorrekt aus der Mode gekommen. Während man sich in Kopenhagen um Eisbären Sorgen macht, füllen sich die Elendsviertel dieser Welt rasant mit Massen chancenloser, zorniger junger Männer. Tja und so nehmen Terrorismus und Bürgerkriege beängstige Ausmaße an.

Im Gazastreifen wächst die Bevölkerung jährlich mit 3,35 Prozent und verdoppelt sich alle 15 bis 20 Jahre. So schnell kann man meiner Meinung nach kaum Wasserleitungen, Schulen oder gar anständige Wohnungen bauen. Bleibt der Hass auf Israel und der Terrorismus als Hauptarbeitgeber. In Pakistan wächst die Bevölkerung zwar nicht ganz so schnell, sie hat sich aber immerhin von 32,5 Millionen bei der Unabhängigkeit (1947) auf gut 140 Millionen erhöht.

Ein schönes Beispiel ist das immer noch halbwegs stabile Ägypten. Die 1,9 % Bevölkerungswachstum reichen dazu, dass jede Stunde 1000 Quadratmeter Ackerland verschwinden. Das Land kann sich schon lange nicht mehr ernähren, und die Regierung versucht sich mit stark subventionierten Lebensmitteln den Frieden auf den Straßen zu erkaufen. Die Sache sieht dennoch äußerst schlimm aus. Als Ausweg hat man nun gigantische Bewässerungsprojekte in Angriff genommen. Die Wüste ist ja groß und Wasser kommt reichlich aus dem Sudan.

Im Sudan wächst die Bevölkerung allerdings mit 2,55 % pro Jahr. Außerdem waren demographische Probleme und der Streit um Wasserstellen schon die entscheidenden Auslöser für die ethnischen Säuberungen in Darfur. Der Nil kommt zum Teil auch aus Äthiopien. Dort gibt es im Moment zwar (noch) keinen Krieg, aber Dürre, große Versorgungsprobleme und ein Bevölkerungswachstum von 3,2 %. Man sollte vielleicht in diesem Zusammenhang auch mal daran denken, dass die extreme Überbevölkerung der Hauptauslöser für die Gemetzel in Ruanda war.

Tja und dann lese ich, dass Al-Qaida im Moment ihre Hauptaktivitäten auf die Sahelzone verlagert hat, ausgerechnet die Region, wo die Weltbevölkerung am schnellsten wächst. Ständig neue Massen unzufriedener junger Männer, Rekruten ohne Ende. Neue Kriege, neue Massaker, ethnische Säuberungen, Terroranschläge. Es ist nicht schön, was ich da kommen sehe. Die Erderwärmung ist dabei lediglich ein kleiner Seiteneffekt, ein Indiz dafür, dass die kritische Masse wahrscheinlich längst überschritten ist. Also reden wir über Eisbären.

Montag, 7. Dezember 2009

Garbo

Dieses Wochende habe ich den Film Garbo gesehen. Ich bin zar nicht sicher, ob er auch in deutschen Kinos gezeigt wird, ist aber sicher bald auf DVD erhältlich oder kommt in absehbarer Zeit bei Arte oder so.
Geht um den Spanier Juan Pujol García, der während des II. Weltkrieges für Deutsche und Engländer als Doppelagent arbeitete. Wegen seiner hervorragenden schaupielerischen Talente führten ihn die Engländer unter dem Decknamen "Garbo".

Auf jeden Fall scheint dieser Pujol eine äußerst interessante Figur gewesen zu sein, erinnerte mich irgendwie an Trebitsch-Lincoln. So erfand er zum Beispiel ein komplettes Spionagenetz und verkaufte es den Deutschen, bei denen er deshalb zum Topspion avancierte. Während der Invasion versorgte er sie dann äußerst glaubwürdig mit Falschinformationen, dass die Landung in der Normandie nur ein Ablenkungsmanöver sei, der eigentliche Angriff dagegen im Pas de Calais erfolgen würde.

Der Dokumentarfilm besteht aus Interviews angereichert mit alten Spielfilmszenen. Er bietet deshalb keine "Action", ist aber dennoch für alle, die sich für Geschichte und deren seltsame Vögel interessieren, durchaus sehr sehenswert.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Bob Denard

Bob Denard ist möglicherweise der berühmteste Söldner der jüngeren Geschichte. Obwohl viele seine Aktionen von ausgesprochenem Dilettantismus geprägt waren und er selbst als ziemlich finstere Gestalt gilt, schaffte er es letzten Endes doch sich ein eigenes Königreich zu erobern.

Bei dem ganzen Theater um den "Söldner" Denard sollte man jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass er praktisch alle seine Aktionen mit dem französischen Geheimdienst abgesprochen hatte. Im Gegensatz zu richtigen Geheimagenten bot er allerdings den Vorteil, dass man sich zur Not von ihm distanzieren konnte, wenn die Angelegenheit vor den UN zur Sprache kam.

Dennoch sollte man sich bei dieser Gelegenheit einmal überlegen, warum Leute, die ausschließlich im Dienst ihres Vaterlandes handeln als "Söldner" bezeichnet werden sollen. Eigentlich bedeutet dies doch nur, dass man die äußerst billigen Ausreden der offiziellen franzöischen Stellen geschluckt hat.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Der letzte Schweizer

Schweizer Waffen und Söldner kamen über Jahrhunderte in fremden Kriegen zum Einsatz. Noch kaum bekannt: 1801 gar in den Wüsten Afrikas.
Christoph Zürcher schreibt in der NZZ einen sehr launigen Artikel über das Schicksal des Schweizer Söldners Henderick Portenger.

Freitag, 27. November 2009

Der Löwe im Winter

Ich habe mir in den letzten Tagen gerade den Fernsehfilm Der Löwe im Winter (2004) angesehen. Sicher nicht absolut historisch dennoch um Längen besser als der ganze Historienkitsch aus Hollywood. Toll Glenn Close als alte verbitterte und immer noch intrigante Eleonore von Aquitanien.

Interessant ist der Film hier vor allem deshalb, weil in den zahlreichen Kriegen und Fehden von Henry II. und seinen Söhnen Söldner – die berüchtigten Brabanzonen – eine entscheidende Rolle spielten. Zu den bei Kriegsreisende behandelten Themen gehört natürlich auch die als selbstverständlich dargestellte homosexuelle Beziehung von Richard Löwenherz und König Philip von Frankreich.

Dienstag, 24. November 2009

Brutstätten der Piraterie

Vor einigen Tagen beschäftigte ich mich mal wieder mit der Geschichte der Vitalienbrüder, das heißt mehr ihren Restbeständen, die nach dem Verlust von Gotland als Likedeeler in der Nordsee ihr Auskommen suchten. Dort fanden sie Unterschlupf, Rekruten und Hehler bei den friesischen Häuptlingen. Von diesen sicheren Basen aus beraubten sie dann die vorbeifahrenden Schiffe.

Diese schöne Karte aus der Wikipedia verdeutlicht wie sich die Likedeeler in dem zersplitterten Küstengebiet festsetzen konnten. Dazu muss man noch beachten, dass weiter im Hinterland die Grafen von Oldenburg, die Hanse und die Wittelsbacher in Holland miteinander im Streit lagen.

Interessant wird die Sache aber wenn man die Karte mit einer aktuellen von Somalia vergleicht. Das Land ist ähnlich zerfallen (die Karte hier vereinfacht die Situation gewaltig), andere Mächte versuchen von außen einzugreifen und die lokalen Warlords leben gut vom Handel vor ihrer Küste.

Mittwoch, 4. November 2009

Spiegel "einestages" über Deutsche in der Fremdenlegion

Über Deutsche in der Fremdenlegion, exemplarisch dargestellt am Schicksal des Legionärs Horst Pahl.

Dienstag, 3. November 2009

Privatisierung des Krieges?

Hans Zippert macht sich so seine Gedanken.
Warum sollte man nicht jeden Waffengang ausschreiben?
Wenn sich die Taliban an das Vergabeverfahren halten, haben sie vielleicht ja eine Chance ... ;-)

Montag, 2. November 2009

Die Türken

Als ich mich mit der Söldnergeschichte der Türken beschäftigte, interessierte mich natürlich vor allem der Aspekt der Militärsklaven, überraschend fand ich dann wie durchlässig die Grenzen zwischen Christentum und Islam oft waren.
Interessant wäre es natürlich auch Parallelen zwischen türkischen und germanischen Militär- und Söldnerdiensten zu ziehen. Die Türken sind wie die Deutschen oft der Meinung ihre Vorfahren hätten das byzantinische oder eben das weströmische Reich erobert. Eigentlich war es in beiden Fällen aber mehr ein Solddienst über Jahrhunderte, der sie in die entscheidenden Positionen brachte.

Samstag, 31. Oktober 2009

Executive Outcomes

Eine polemische aber dennoch vollkommen angebrachte Rezension zu Eeben Barlows Buch und dem Einsatz von Executive Outcomes in Sierra Leone findet man hier.

Der Autor verweist ausführlich auf die Gräueltaten in Sierra Leone, auf das Stillschweigen oder die stille Teilhaberschaft der UN, die beschämende Politik der Clinton-Regierung. Man sollte vielleicht noch ergänzend anfügen, dass sich die Clinton-Regierung vor allem deshalb gegen Executive Outcomes einsetzte, um eigene Security-, Bergbau- und Ölfirmen in Afrika zu fördern.

Zu meiner kompletten Zufriedenheit wird dann auch noch auf die schlampige und von billigen Vorurteilen bestimmte Berichterstattung in der Presse verwiesen. Fakten interessieren da wenig, Söldner müssen einfach böse, böse sein und für sinistre Kapitalinteressen morden.

Mehr zum Thema in meinem alten Artikel über Executive Outcomes in Sierra Leone.

Samstag, 24. Oktober 2009

Gurkhas gegen Piraten

Die spanische Zeitung El Pais berichtete in diesen Tagen, dass die britische Firma Minimal Risk für den Schutz spanischer Fischereischiffe sorgen soll, allerdings nur wenn diese unter anderer Flagge fahren. Direktor der Firma ist Bob Cole, der 27 Jahre in den britischen Streitkräften diente, u.a. bei der SAS. 2003 gründete er dann Minimal Risk.

Um günstig anbieten zu können, vermittelt Minimal Risk anscheinend vorwiegend Gurkhas, die vorher in der britischen Armee gedient haben. Die Löhne sind dann auch nicht so, wie es zum Teil aus dem Irak berichtet wird. Auf der Website http://www.gurkhas.com werden die Monatsgehälter so beschrieben:
1.842 Pfund (2022 Euro) für Offiziere
1.560 Pfund (1.712 Euro) für Superviser
1.370 libras (1.504 Euro) für Sicherheitspersonal
Dazu kommen nach 5 Monaten Dienst ein Monat Urlaub in Großbritannien und noch mal 650 Pfund monatlich (713 Euro) während des Einsatzes.

Ganz nebenbei finde ich es natürlich mal wieder bezeichnend, dass nun Söldner aus der 3. Welt europäische Fischereischiffe vor Piraten aus der 3. Welt beschützen, damit diese dort in Ruhe die letzten Thunfische für die Sushibars abräumen können

Dienstag, 13. Oktober 2009

Söldner und Pharisäer

Im Kampf gegen die Piraten vor der somalischen Küste setzen jetzt anscheinend auch spanische Fischereiunternehmen auf Söldnerdienste. Da der Einsatz von Söldnern aber in Spanien verboten ist, sollen diese nur Schiffe begleiten, die unter ausländischen Billigflaggen fahren, was auf die meisten zutreffen dürfte. Bei den Söldnern handelt es sich um ehemalige britische Soldaten, also wahrscheinlich die Angestellten einer britischen Firma.

Inzwischen ist aber in spanischen Zeitungen zu lesen, dass die Vertreter der spanischen Thunfischflotte, die allein 1.500 Fischer vor Somalia hat, den Schutz der Söldner ablehnt und statt dessen fordert von der eigenen Marine beschützt zu werden. Dabei geht es natürlich nicht um moralische Bedenken, sondern schlicht und einfach darum, wer am Ende die Rechnung bezahlt. Die Kosten der Söldner müssten die privaten Firmen übernehmen, die der Marinesoldaten dagegen der Steuerzahler.

Wie der Streit auch ausgehen mag, so ist doch klar, dass die Dienste von Söldnern am Horn von Afrika zunehmend gefragt sind. Und wie so oft werden bei genauerer Betrachtung kaum moralische Mängel an den Söldnern selbst sichtbar, sondern an den Systemen, die sie beschäftigen.

Die westlichen Staaten können sich nun mal leider nicht dazu entschließen, Piraten wie Bankräuber zu behandeln, wollen aber dennoch nicht beraubt werden. Das heißt, wir sind inzwischen so pazifistisch, dass wir Piraten bestenfalls mit Wasserwerfern zu vertreiben versuchen oder eben mit Geld bestechen. Dummerweise wird das Problem dadurch nur größer, und so braucht man schließlich jemand, der zumindest theoretisch bereit ist sich die Hände dreckig zu machen. Wenn dann tatsächlich mal ein wenig geschossen werden sollte, können wir alle sagen, wir haben damit absolut nichts zu tun, das waren finstere Söldner im Dienst irgendwelcher multinationaler Reedereien.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Luxemburg engagiert Firma zur Piratenbekämpfung

Dem Blog "Augen geradeaus!" entnehme ich , dass Luxemburg - da es keine eigenen Luftstreitkräfte hat - die Firma CAE-Aviation zur Aufklärung vor Somalia engagiert hat.

Zwei Aufklärer der Firma haben dann auch den entführten Fischtrawler Alakrana
entdeckt.

Es scheint sich dabei um unbewaffnete Flugzeuge zu handeln - auf jeden Fall ein interessantes Beispiel, wie sich auch kleinere Länder an internationalen Aktionen beteiligen können, indem sie Spezialfirmen beauftragen.

Im o.g. Artikel wird noch auf diesen Blogeintrag verwiesen. Möglicherweise steht dort noch mehr drin, aber ich kann leider kein Französisch ...

Montag, 28. September 2009

Donnerstag, 24. September 2009

Ich Dien

Es gibt sicher zahlloses historische Legenden, die einfach mal erfunden wurden, weil sie sich schön anhören. Eventuell die bekannteste im Bezug auf Treue und Loyalität von Söldnern ist diejenige, die sich um das Wappen des Prinzen von Wales rankt.

Angeblich trug König Johann von Luxemburg der König Böhmen die Straußenfedern als Helmzier und den Wappenspruch "Ich dien" als er in der Schlacht von Crecy seinen Tod fand. Er hatte ein Kontingent böhmischer und deutscher Söldner im Dienste Frankreichs geführt. Tief beeindruckt von der Tapferkeit dieses Söldnerführers habe der Schwarze Prinz deshalb sein Wappen übernommen. Nach anderen Aussagen hat es ihm sein Vater, König Edward III., höchstselbst verliehen.

Nach wieder anderen Aussagen (zum Teil auch meiner Meinung) klingt die ganze Sache ziemlich idiotisch, da König Johann längst blind war und seine Männer sinn- und vor allem hirnlos in den Tod geführt hat.

Wesentlich einsichtiger klingt da schon, dass das Motto vom Walisischen "Eich Dyn" kommt, was so viel wie "euer Landsmann" bedeutet. Mit diesem Spruch wurde der Prinz von Wales dem walisischen Adel präsentiert.

Wie auch immer, obwohl sich weder Wappen noch Motto für König Johann belegen lassen, hält sich die Geschichte hartnäckig und ist, wie sich leicht vorstellen kann, vor allem beim britischen Militär und last not least bei britischen Söldnern sehr populär.

Historiengemälde: Der Schwarze Prinz vor der Leiche König Johanns.

Der Prinz war allerdings nie schwarz gekleidet, hatte auch keine schwarzen Haare oder ähnliches. Der Name kam erst lange nach seinem Tod auf, klingt aber ebenso romantisch und damit glaubhaft wie obige Geschichte.

Samstag, 19. September 2009

Der Rebell

Äußerst gelungene Dokumentation über den ehemaligen Neonazi, Terroristen, Libanon-Söldner und Stasi-Informanten Odfried Hepp. Jetzt komplett in 10 Teilen bei Youtube.

Besonders interessant ist natürlich der Teil über die Wehrsportgruppe Hoffmann. Hoffmann versuchte sich anscheinend zuerst als Waffenhändler und vermittelte dann seine Leute als Söldner an die PLO. Dort trainierten die Idealisten von rechts dann in unmittelbarer Nähe von denen von der RAF. Später wurde Hepp dann von der Stasi sogar im selben Hotel untergebracht, in dem vorher die Aussteiger von der RAF gewohnt hatten.

Sonntag, 13. September 2009

Bilder von Executive Outcomes

Eine Menge guter Bilder von Executive Outcomes findet man hier

leider ist der Internetseite nicht zu entnehmen, wer sie zu welchem Zweck ins Netz gestellt hat. Anscheinend handelt es sich um ein versehentlich ungeschütztes Verzeichnis. Wen’s also interessiert, der sollte sich die Sachen am besten schnell runterladen.

Die Bilder sind ganz offensichtlich von Beteiligten der Einsätze in Angola und später in Sierra Leone.

Montag, 7. September 2009

Söldner-Skandal in Afghanistan

Die Welt hat mal wieder einen Söldner-Skandal. Durch Presse und Internet kursieren eine ganze Serie von Schnuddelfotos, die ein Mitglied der US-Botschaft in Kabul aufgenommen hat. Es handelt sich dabei angeblich um Personal der Firma ArmorGroup. Acht Mitarbeiter sollen bereits gefeuert worden sein, zwei haben selbst gekündigt.



Die Party überrascht mich ehrlich gesagt genauso wenig wie der Totenkopf-Skandal bei der Bundeswehr. Eben Männer unter sich beim Stressabbau. Etwas bedenklich ist dagegen, mit welcher Naivität sich diese Leute immer wieder bloßstellen. Dabei müsste man doch wissen wie schnell heute solche Fotos bei Youtube landen.

Montag, 31. August 2009

Söldner als Nebelwand

Zu Zeit ist wieder einmal Blackwater mächtig in den Schlagzeilen. Die Firma soll von der CIA für Mordaufträge angeheuert worden sein. Dabei kommen dann auch wieder viele alte Vorwürfe bezüglich Erschießungen, Folterungen und sogar Kinderprostitution im Irak aufs Tablet.

Das mag ja alles seine Berechtigung haben und der gute Herr Prince ist sicher eine äußerst dubiose Figur. Mich stört an dem ganzen Rummel jedoch, dass sich die Presse wie üblich auf die finsteren Machenschaften der "Söldner" einschießt. Anscheinend wird die Schlagzeile dadurch einfach schöner .

Manche Leute erinnern sich vielleicht noch an die Iran-Contra-Affäre, die 1987 Präsident Reagan wahrscheinlich das Amt gekostet hätte, wenn nicht der gute Oliver North die Schuld auf sich genommen hätte. Trotzdem änderte sich vieles: Das Parlment übte zunehmend seine Kontrollfunktion aus, und die CIA durfte keine Privatkriege mehr führen, wie noch in den guten alten Zeiten des Vietnamkrieges und auch keine Mordaufträge mehr erteilen.

Kein Wunder, dass sich da einige gute Patrioten Gedanken machten und damit begannen einige der Dienste auszulagern – "Outsourcing" nennt man das heute. Einige übereifrige Kreuzzügler wie Erik Prince oder Cofer Black machten sich angeblich selbstständig, arbeiteten dann aber als "Blackwater" munter weiter für das Pentagon und die CIA.

Tja und heute steht dann der Privatmann Erik Prince vor dem Untersuchungs-ausschuss. Wie sich die Bilder doch gleichen! Die Regierung hat mit der ganzen Geschichte nur noch sehr bedingt was zu tun und wird auch keinen Ollie North mehr benötigen.

Wie bei den Folterungen im Ausland geht es bei den Einsätzen der PMC also im wesentlichen darum die demokratischen Kontrollinstanzen zu umgehen; mit Söldnern hat das Ganze nichts zu tun, eher im Gegenteil. Denn wenn man sich wie die "kritische" Presse auf die Söldner konzentriert, lenkt man vom eigentlichen Problem nur ab, dass hier jenseits der parlamentarischen Kontrolle Exekutivorgane aufgebaut werden.

Man sollte hier vielleicht mal an einen großen Chemiekonzern denken, der eine bestimmte äußerst giftige aber auch wichtige Substanz nicht mehr herstellen darf. Nun gründet er irgendwo in der Dritten Welt eine scheinbar selbständige Firma und produziert dort munter weiter. Falls diese Geschichte ans Licht käme, würde wohl kaum jemand an diese vorgetäuschte Autonomie – d.h. an das Märchen mit den Söldnern - glauben, sondern versuchen den Mutterkonzern zur Verantwortung zu ziehen.

Freitag, 28. August 2009

Söldner, Weltreisender, Ratsherr

Er muss eine ganz schillernde Persönlichkeit in Seligenstadt gewesen sein: Ratsherr und Baurentmeister, Soldat der portugiesischen Armee - aber auch Ehebrecher und Weltreisender.

op-online.de: 27.08.2009

Donnerstag, 27. August 2009

Schleudern

Ich habe ja schon ein paar mal über Schleudern und Steinwürfe geschrieben. Dass man durch Talent und jahrelanges Üben solche "Waffen" mit traumhafter Sicherheit verwenden kann, zeigt dieser kleine Film.



Ich weiß, dass im Krieg andere Schleudern zum Einsatz kamen. Man muss aber mit beiden üben, und das, was der "Sling Shot Man" hier vorführt, ist schon irgendwie unglaublich.
Von den balearischen Schleuderern wird ja berichtet, dass ihre Mütter Brot an einer Stange befestigten und die Kinder mussten es dann herunterschießen, wenn sie etwas essen wollten.

Sonntag, 16. August 2009

B-26 in Biafra

Ich habe schon vor längerem einen Artikel über die Söldnerlegende Jean Zumbach alias Mr. Brown geschrieben. Vor kurzem bin ich dann auf eine englische Seite über die "Douglas A/B-26 Invader" gestoßen. Dort findet man eine ganze Reihe schöner Fotos von Jean Zumbach und dem französischen Waffenhändler Jacques Lestrade.

Donnerstag, 13. August 2009

Händler des Todes verhaftet

Vor ein paar Tagen wurde in Thailand der russische Waffenhändler Viktor Bout verhaftet. Einem größeren Publikum ist er vor allem deshalb bekannt, da er als Vorlage für die Hauptfigur des Films "Lord of War" mit Nicolas Cage gedient haben soll.

Bout liefert seit vielen Jahren leichtes und schweres Kriegsgerät in fast alle Krisenregionen der Welt. Zu seinen Kunden gehörten die Taliban, die kolumbianische FARC, die Rebellen in Liberia, der Sudan, angeblich auch al-Qaida.

Zum Stolperstein wurden seine Lieferungen an die FARC, da mit diesen Waffen auch US-Bürger getötet worden sein sollen. Deshalb wird er in den USA gesucht und nun seine Auslieferung aus Thailand gefordert.

Allerdings ist man in Thailand von diesen Argumenten nicht so überzeugt, so dass sich der Prozess in die Länge ziehen kann. Man kann auch vermuten, dass wichtige amerikanische Stellen die Auslieferung heimlich hintertreiben, da man nicht möchte, dass er aussagt, was er vielleicht im Auftrag der CIA vor Jahren alles so ausgeliefert hat. Man sollte hier nur an das schöne Ende des Films "Lord of War" denken, als der mit so viel Aufwand Verhaftete dem eifrigen Polizisten die echten Machtstrukturen erklärt und lächelnd aus dem Gefängnis spaziert.

Bericht in der Süddeutschen Zeitung
am ausführlichsten ist der Bericht in der New York Times

Samstag, 8. August 2009

Iron Sky

Einer meiner momentanen Lieblingsclips auf Youtube.



Hat zwar auf den ersten Blick wenig mit Söldner zu tun. Aber letzten Endes doch eine Menge mit den dunklen Mythen, die sich um Nazi Wissenschftler und ihre Wunderwaffen ranken. Ernst zu nehmende Konspirationen für ein IV. Reich gabs sicher kaum, dafür aber jede Menge ehemaliger Wissenschaftler, die sich weltweit verdingten.

Siehe den Artikel Operation Paperclip.

Samstag, 1. August 2009

Der richtige Umgang mit der Geschichte

Da war also Präsident Obama vor kurzem in Ghana und besuchte dabei das ehemalige britische Sklavenfort Cape Coast Castle. Dort sagte er dann sinngemäß er sei zurückgekommen an den Ort, an dem die Diaspora begann.

Später verglich er dann noch die Kerker mit dem KZ Buchenwald, das er einige Wochen zuvor besucht hatte. In Buchenwald war zu hören, dass er dazu eine persönliche Beziehung habe, da sein Großonkel irgendwie an der Befreiung beteiligt gewesen war.


Die Amerikaner haben, wie man weiß, seit langem ein Problem mit der Geschichte des Sklavenhandels. Die meisten Afrikaner sind irgendwie der Ansicht, dass sich Europäer und Amerikaner endlich mal dafür entschuldigen könnten, am besten vielleicht sogar Entschädigungen bezahlen sollten. Also reist der US-Präsident nach Afrika, erklärt sich dort zum Exsklaven (er ist ja symbolisch zurückgekommen) und alles ist wunderbar.

Obama ist allerdings zur Hälfte weiß, also der Spross von Sklavenhaltern, und zur anderen Hälfte stammt er aus Kenia, wo man selbst Sklaven jagte. Möglicherweise reicht es ja, wenn man ein bisschen schwarz ist, dann wird man automatisch zum Sklavenabkömmling und ist aus dem Schneider. Die bösen Amerikaner sind allein die richtig Weißen. Also die, zu denen der Buchenwald-Befreier gehört hat?

Wahrscheinlich ist es so zu verstehen, dass sich Obama, obwohl er genetisch nichts damit zu tun hat, moralisch auf Seiten der ehemaligen schwarzen Sklaven und der Buchenwaldhäftlinge sieht. Wunderbar. Aber stehen wir dort nicht alle? Ich kenne zumindest niemanden, der sich auf die andere Seite stellen wollte. Und genau deshalb finde ich die ganze Show ziemlich mies und billig.

Wesentlich mehr Charakter hatte da einst der gute Willy Brandt mit seinem Kniefall in Warschau (wird von meinen jungen Lesern leider kaum einer wissen). Als Brandt 1970 das ehemalige Ghetto in Warschau besuchte, fiel er spontan und irgendwie aus Scham auf die Knie. Dabei wäre es doch so einfach gewesen, denn der gute Herr Brandt war ja im Exil in Norwegen und Schweden gewesen und hatte aktiv antifaschistisch gearbeitet, was man ihm dann später in konservativen Kreisen sehr übel genommen hat. So hatte Franz Josef Strauß einmal höhnisch verkündet: "Eines wird man Herrn Brandt doch fragen dürfen: Was haben Sie zwölf Jahre lang draußen gemacht? Wir wissen, was wir drinnen gemacht haben."

Ja, man kennt das. Drinnen haben manche auf den Wachtürmen gefroren, und der Herr Brandt saß in Norwegen vor dem warmen Ofen. Und Wählerstimmen hat ihm der Kniefall auch keine gebracht; die meisten Deutschen fanden seine Reaktion überzogen und beschämend. Tja, der dumme Willy Brandt; da nimmt er als deutscher Kanzler eine Schuld auf sich, die ihn zumindest persönlich nichts angeht. Der gute Obama beansprucht dagegen überall die Opferrolle für sich, die ihm weder als Person und schon gar nicht als Präsident zusteht.

Montag, 27. Juli 2009

Domino Harvey

Gestern habe ich mir (leider) den Film "Domino" mit Keira Knightley in der Hauptrolle der superharten Kopfgeldjägerin angetan. Zu meiner Entschuldigung muss ich anführen, dass so etwas bei mir zu den Hausaufgaben zählt.

Zu Domino Harvey hatte ich außerdem schon vor Jahren (d.h. 2005) Material gesammelt, als ich noch dachte, dass Frauen in dem Geschäft vielleicht mal ein nettes Thema sein könnten. Später habe ich dann gemerkt, dass dies zumindest im aktuellen Bereich sehr schnell im Mythos endet.

Tochter eines Schauspieler und eines Supermodels war Domino – benannt der der Figur in James Bond - sicher ein verzogenes Kind. Nachdem sie mehre Schulen abgebrochen hatte, versuchte sie ihr Glück zunehmend in Sparten, die mehr Kick, mehr Adrenalin versprachen. Zuerst hatte sie einen Nachtclub in London, dann arbeitete sie auf einer Ranch bei San Diego und anschließend bei der Feuerwehr an der mexikanischen Grenze. Da die Feuerwehr von Los Angeles sie aber nicht in Dienst nehmen wollte und möglicherweise auf der Suche nach härterem Stoff, began sie eine Karriere als Kopfgeldjägerin. Ihr Lehrer wurde Ed Martinez, ein Vietnam Veteran und ehemaliges Gang-Mitglied.

Als eine der ganz wenigen Frauen in dem Gewerbe, wurde sie schnell populär, und schließlich wurde ihr Leben sogar verfilmt. Domino konnte sich das fertige (von der Action-Handlung frei erfundene) Produkt leider nicht mehr ansehen. Sie starb kurz davor am 27 Juni 2005 an einer Überdosis. Das Adrenalin hatte ihr nicht mehr gereicht, sie hatte zunehmend, Speed, Koks und Heroin konsumiert.

Ihr ehemaliger Mentor, der natürlich nicht wie im Film gestorben war, sagte: "Mostly coke, sometimes speed. I did heroin with her occasionally. There was so much opportunity. You break down the door, arrest someone, they've got drugs. Well, you're going to get paid there too."

Donnerstag, 23. Juli 2009

Gefallene Herrscher

Vor kurzem fiel mir dieses erstaunliche Bild eines französischen Historienmalers in die Hände. Es zeigt wie sich die Kelten unter ihrem Führer Brennus in Rom austobten (vermutlich 387 v. Chr.). Begeistert legen sie einer Statue ein Seil um den Hals, um sie vom Sockel zu reißen.

Wen erinnert dies heutzutage nicht an die berühmten Fotos vom Sturz der Statue von Saddam Hussein. Die Gesten sind nahezu identisch.

Natürlich handelt es sich bei dem Gemälde nur um ein rein fiktives Historienbild. Der Künstler hat bestenfalls irgendwo gelesen, dass die Kelten Rom verwüsteten; der Rest entsprang seiner Phantasie. D.h. er orientierte sich wahrscheinlich eher an der Ereignissen in Paris während der Commune als an denen im alten Rom.

Dennoch kann ich kann der Betrachtung solcher Bilder den Gedanken nicht ganz unterdrücken, dass sich in der Kriegsführung zumindest teilweise über die Jahrtausende nur wenig ändert.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Der Mob als Söldner

Die Chinesen sorgen mal wieder mit eiserner Faust in ihrem Land für Ruhe und Ordnung. Anders aber als an den Tibetern, die lediglich mit den Symphatien für den Dalai Lama rechnen können, haben sie sich nun an dem Turkvolk der Uiguren vergriffen, die mit dem Beistand von Millionen entschlossener Muslime rechnen können.

Und was passiert .... ?

Haben die Imane eine Fatwa nach der anderen verkündet? Hat Osama seine Gotteskrieger losgeschickt? Brennen chinesische Botschaften in Beirut, Kairo, Damaskus und wer weiß wo? Hat der Oberheuchler Erdogan, der so vehement gegen Dänemark stritt, den Chinesen die Leviten gelesen?

Wir erinnern uns (vielleicht) noch, als wegen einiger banaler Karikaturen, dänische Botschaften und Fahnen verbrannt wurden, und verschreckte europäische Polititer sich deutlich bedeckt hielten. "Spontan" und völlig außer Kontrolle (schien es) zog der Mob im Nahen Osten durch die Straßen und schrie nach dänischem Blut.

Tja und wo bleibt dieser spontane Volkszorn heute, wenn die Chinesen Uiguren zu hunderten schlachten. Noch nicht einmal Todesstille, man macht einfach weiter mit dem Tagesgeschäft. Ich zumindest habe keine einzige brennende chinesische Fahne im Fernsehen gesehen.

Bin Laden, die Imane und Erdogan schweigen diskret. Offensichtlich befürchten sie von China eine härtere Antwort zu bekommen als von Europäern oder Amerikanern. Wo bleibt aber der ach so spontane Volkszorn? Offenbar kommt er nur in Gang, wenn jemand an den entsprechenden Strippen zieht. Tja, und dabei wird doch wohl sehr klar, dass im Nahen Osten eigentlich immer im Dienst von irgendwem demonstriert wird, auch wenn die Sache noch so spontan ausieht.

Dienstag, 14. Juli 2009

Wunderwaffe Langbogen

Bei der Beschäftigung mit den Plattenpanzern der "Weißen Kompanie" bin ich bei Youtube auf eine hervorragende fünfteilige Doku zum Einsatz der Bogenschützen in der Schlacht bei Agincourt (1415) gestoßen.

Es erfüllte mich tatsächlich mit einer nicht ganz geringen Befriedigung dort zu hören, was ich eigentlich schon vor Jahren in meinem Artikel "Die englischen Bogenschützen - Legenden um eine Wunderwaffe" geschrieben habe. Vor allem deshalb, da ich damals eine Menge böser mails empörter Bogenschützen oder deren Fans erhalten habe.

Die Doku setzt sich nun ausdrücklich gegen solche Legenden wie "Wunderwaffe Langbogen" oder "Maschinengewehre des Mittelalters" zur Wehr. Ausdrücklich wird der Kostenfaktor der Bogenschützen hervorgehoben: "They were there, because they were cheap, not because of their skill".

Und im 3. Teil werden dann die berühten Bodkinspitzen an den damals neuartigen Stahlplatten getestet. Mit dem Resultat: "There is no way it would have gone through french armour."

Der wesentliche Grund des englischen Sieges liegt nach der Dokumentation darin, dass bei Angincourt eine bezahlte Berufsarmee (Söldner eben) von einer undisziplinierten Masse ruhmsüchtiger, rivalisierender Adliger angegriffen wurde.

Und hier muss man meiner Ansicht nach eben auch die englischen Bogenschützen sehen. Als tapfere Profis, die sich einem numerisch aber auch in der Bewaffnung überlegenen Gegner stellten, und die Ruhe bewahrten. Mit Dolchen und Hämmern sollen sie schließlich die meisten französischen Ritter getötet haben.

Freitag, 10. Juli 2009

Falls mal jemand ins Museum kommt

In vielen Museen kann man ein Bild finden, auf dem eine mehr oder weniger nackte Frau (Bathsheba) bei ihrer Toilette zu beobachten ist und im Hintergrund am Fenster oder auf dem Balkon als Spanner König David. Cranach, Rubens, Rembrandt, Moreau, Cezanne, fast alle mit Rang und Namen in der Kunstgeschichte haben sich an diesem Thema versucht.

Bathsheba war die schöne Frau des Hethiters Uriah, der König David als Söldner diente. Während ihr Gatte die Feinde des Königs bekämpfte, wurde Bathsheba von David beim Bad beobachtet (die meisten Künstler scheinen der Ansicht zu sein, dass sie dies mit voller Absicht arrangiert hatte). Der König befahl sie anschließend zu sich und schlief mit ihr. Um die folgende Schwangerschaft zu vertuschen, ließ er Uriah an den Hof kommen. Er hoffte, dass dieser während des Fronturlaubs mit seiner Frau schlafen und das Kind dadurch für sein eigenes halten würde. Uriah hielt sich jedoch (Kommiskopf der er war) an die Regel, die Enthaltsamkeit während eines Feldzuges vorschrieb.

Da er Urija die Schwangerschaft nicht unterschieben konnte, schickte ihn David an die Front zurück. Er gab ihm aber ein Schreiber an den Oberbefehlshaber mit, in dem er diesem befahl beim nächsten Treffen alle Krieger überraschend zurückzuziehen und Urija dem Feind zu überlassen. Dieser Befehl wurde dann auch ausgeführt und Urija fand allein kämpfend den Tod.

Etwas später machte machte David Bathsheba dann zu seiner Frau; d.h. zu einer davon. Da Gott jedoch verständlicherweise auf David zornig war, ließ er (unverständlicherweise) Bathshebas Kind kurz nach der Geburt sterben. Irgendwie erwischt es eben immer die Falschen; vielleicht sollte man diese Lösung auch mal in der Abtreibungsdebatte anführen. Als Gott dann wieder versöhnt war, bekam Bathsheba noch einmal ein Kind von David, und dieses war nun der später berühmte König Salomon.

Eine uralte Geschichte also um Verrat, Betrug, Schuld und Sühne. Während die Betrüger und Ehebrecher aber ungestraft davonkommen, trifft die unbarmherige Faust Gottes das unschuldige Kind und den treuen Söldner Uriah.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Die Weiße Kompanie

"Die Weiße Kompanie" ist ein historischer Roman von Sir Arthur Conan Doyle, der allgemein eher durch seinen Helden Sherlock Holmes bekannt ist. Das ist auch nicht weiter schade, da "Die Weiße Kompanie" ein ausgesprochen schlechtes Buch ist, in der besten Kitschtradition des 19. Jahrhunderts.

Um vieles besser sind allerdings die Illustrationen des amerikanischen Künstlers Newell Convers Wyeth (1882-1945). Obwohl ich Wyeth sehr schätze ist ihm dennoch ein sehr grober Fehler unterlaufen. Bei der Weißen Kompanie handelt es sich um den berühmten Söldnerverband, den der deutsche Condottiere Albert Sterz nach Italien führte, wo er dann von dem Engländer John Hawkwood abgelöst wurde.

Die Weiße Kompanie hatte aber ihren Namen wegen ihrer modernen Plattenpanzer erhalten. Um ihre Gegner mit dieser in Italien noch nicht sehr verbreiteten Rüstung auch richtig zu beeindrucken, mussten die sie Knappen ständig auf Hochglanz bringen, außerdem verzichtete man natürlich auf den Waffenrock.

Wyeth als Amerikaner hatte bezüglich der Weißen Kompanie nur die großen Schlagworte gehört (wahrscheinlich bei Doyle gelesen) und die waren: "weiß" und "Bogenschützen". Und so malte er statt der typischen Schwerbewaffneten in blanker Rüstung Bogenschützen mit weißen Waffenröcken.

Das ist natürlich alles ganz falsch. Dennoch bin ich der Meinung, dass Wyeth – wie von ihm nicht anders zu erwarten - ein paar sehr schöne Bilder mittelalterlicher Söldner hinterlassen hat.

Samstag, 4. Juli 2009

Söldner als Artenschützer

Mehrteilige Reportage über einen Söldner, der im Ostkongo Wildhüter ausbildet. Sicher etwas theatralisch, aber die Aufnahmen und die Hintergrundinformationen zu dieser gern ignorierten Region lohnen sich allemal.

Außerdem ist es ja mal was anderes, wenn Söldner nicht konstant als eine Art Berufskiller dargestellt werden, nur weil dies die Auflagen erhöht.

Dienstag, 30. Juni 2009

Green-Card Soldaten

Eine Reportage über "Green-Card Soldiers", Soldaten der US-Army, die keine Staatsbürgerschaft haben und versuchen über den Militärdienst schneller an die notwendigen Papiere zu kommen.

Mehr dazu auch in unserem Artikel "Immigranten an die Front".

Donnerstag, 25. Juni 2009

Söldner in Afghanistan: Tod auf Bestellung

Nervenkitzel, Geldgier oder einfach nur Wahnsinn? Was treibt Männer in den Krieg? Die Dokumentation des britischen Autors Tony Geraghty begleitet Söldner in Afghanistan.
Eine Filmdokumentation bei FR-Online.

Scheint mir - wie üblich - recht reißerisch zu sein (im N24-Stil). Ich habe den Film allerdings noch nicht ganz gesehen.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Donnerstag, 18. Juni 2009

Executive Outcomes

Einige interessante Bilder von Executive Outcomes - sozusagen der "Mutter" aller modernen Söldnerfirmen - findet man auf der Seite eines Verlages, wo das Buch von Eeben Barlow "Against all Odds" präsentiert wird. Barlow war 1990 einer der Gründer von Executive Outcomes und ist auch heute noch im Security-Bereich tätig.

Mehr dazu in unseren Artikeln:
Executive Outcomes
Blood Diamond

Samstag, 13. Juni 2009

Alt- und Neonazis

1980 kam es in Bolvien zum so genannten Kokain-Putsch. Der im wesentlichen von reichen Großgrundbesitzern und Drogenbaronen finanziert worden war. Die Organisation der Schmutzarbeit übernahm ein gewisser "Klaus Altmann", hinter dem sich der gesuchte Kriegsverbrecher Klaus Barbie verbarg. Als Männer fürs Grobe verpflichtete der ehemalige SS-Hauptsturmführer einige seiner Bewunderer aus der nächsten Generation. Z.B. den gesuchten italienischen Rechts-Terroisten Stefano Delle Chiaie oder den deutschen Zuhälter und Neonazi Joachim Fiebelkorn. Die Truppe wurde dann als "Novios de la Muerte" (die Verlobten des Todes) berüchtigt und mischte nach erfolgreichem Putsch auch selbst im Drogenschäft mit.



Hier ein Video zu diesem Thema. Wahrscheinlich werde ich aber auch irgendwann mal was dazu schreiben müssen.

Dienstag, 9. Juni 2009

Die Privatkrieger

Reißerisch vermarktet: Einsatz von deutschen Söldnern
faz.net vom 04.09.2009.

Noch eine Rezension des Buches "Exportschlager Tod" von Franz Hutsch.

Montag, 8. Juni 2009

Adrenalinstöße am Hindukusch

Auch wenn Verteidigungsminister Franz-Josef Jung es anders sehen mag: Es ist Krieg in Afghanistan. Das schreiben übereinstimmend drei Autoren, die sich intensiv mit dem Bundeswehreinsatz am Hindukusch beschäftigt haben. Ihre Bücher helfen allein durch ihre Fülle an Informationen bei der eigenen Positionsbestimmung in einer mit Tabus belegten Diskussion.
Handelsblatt.com vom 07.06.2009.

In dem Artikel werden zwei Bücher über den deutschen Bundeswehreinsatz in Afghanistan, sowie das Buch "Handlanger des Todes" von Franz Hutsch vorgestellt.

Samstag, 6. Juni 2009

Blackwater ist tot...

...es lebe Xe.Vor kurzem war noch überall zu lesen, dass Blackwater nun endgültig aus dem Irak abgezogen würde. Zu viele Skandale, und dann noch eine neue Regierung mit neuer Politik.
Na ja, manche Sachen ändern sich eben nie.

Vorsichtshalber hatte Blackwater Anfang des Jahres schon mal seinen Namen in "Xe" geändert. Diese Firma kann nun anscheinend im Irak ungestört weiter arbeiten.
Wer mehr dazu wissen möchte, kann einfach mal unter Blackwater und Xe bei Google nachsehen. Die besten Artikel sind in Englisch, gibt aber auch eine Menge in Deutsch.

Ganz modern ist Blackwater nun also auch schon Geschichte!

Dienstag, 2. Juni 2009

Yair Klein

Kokain, Kindersoldaten und Killerkommandos – auf den Spuren des Waffenhändlers Yair Klein.

Unter diesem schönen Titel gibt es mehr Informationen zur Person des berüchtigten israelischen Waffenhändlers. Sozusagen als Ergänzung zu unserem aktuellen Artikel über die Israelis.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Legendärer Händedruck: Denkbar, dass hoch im Bünder Norden einst Hengist und Horsa ihren Bund schlossen

Bünde. Wer kennt sie nicht, die Sage von den Brüdern Hengist und Horsa die sich auf einem Feld bei Dünne die Hand gereicht haben und einen Bund zur Eroberung Englands schlossen. Dies soll sich im 5. Jahrhundert zugetragen haben, lange bevor gesicherte Aufzeichnungen über das Bünder Land angefertigt wurden. Die NW forschte nach: Was ist überliefert über diese Recken, die vermeintlich das Stadtwappen zieren? Und verweist "Hengsthorst" als Straßenname wirklich auf diese legendäre Begegnung?
nw-news.de am 27.05.2009.


Dienstag, 26. Mai 2009

Bleiberecht für Gurkha-Söldner

Ein fantastischer Tag für die Gurkhas sei das, ein Dank gehe an Gordon Brown, freut sich Joanna Lumley freut für die Veteranen jener nepalesischen Eliteeinheit der britischen Armee. Die Gurkas dürfen sich nun doch unter der Krone niederlassen, für die sie kämpften. Es ist das Ende eines zähen Gefechts.
Euronews.de vom 21.05.2009.

Samstag, 23. Mai 2009

Manches ändert sich nie

Hier die Abbildung zweier Bleigeschosse für Schleuderer, wie sie Ende des 5. Jahrhunderts in Griechenland aufkamen (vgl. den Artikel über die Peltasten).
Oft trugen die Geschosse den Namen des Feldherrn, der sie in Auftrag gegeben hatte. Man hat aber auch einige Stücke gefunden, die vom Humor ihrer einstigen Besitzer zeugen. Auf ihnen steht dann: "Leckerbissen des Mars", "achäischer Schlag", "Nimm dies", "das hat weh getan" oder einfach "Aua".

Wie gesagt erinnert mich das an die beliebte Methode Bomben mit Grüßen zu versehen. Hier die Besatzung eines Lancaster-Bombers, die für Hitler ein Osterei präpariert hat (das natürlich dann andere erhielten, wie das im Krieg leider nun mal so ist).

Mit der zunehmenden Bedeutung der Medien, werden Bomberpiloten anscheinend narzistischer. "Look mom I'm on CNN" schrieb einer, der von der USS Enterprise aus Ziele in Afghanistan bombartierte.

Diese Art der gewünschten Revanche macht auch vor Kindern nicht halt. Hier versehen israelische Mädchen Granaten, die in den Libanon geschossen wurden, mit Grüßen.

Das Bild geisterte anscheinend eine Zeit durch einige arabische Blogs als Beispiel für den israelischen Militarismus. Ich halte es wie gesagt für etwas Allzumenschliches; außerdem bin ich der Meinung, dass bei dem Jubel, der in arabischen Ländern nach jedem Selbstmordanschlag veranstaltet wird, dort mahnende Zeigefinger wirklich nicht angebracht sind.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Österreicher

Einer der meiner Ansicht nach größten österreichischen Abenteurer der Ritter Friedrich von Chreutzpeck ist 1360 gestorben in wurde in der Augustinerkirche zu Baden (bei Wien) beigesetzt, es soll sich dabei um die heutige Hofkirche handeln.
Angeblich kann man dort immer noch seinen Grabstein sehen. Dieser ist an einem Krebs zu erkennen, da sich der Name Chreutzpeck (manchmal auch Kreisbach) von Krebsbach ableitete.

Fall also mal einer unserer Leser dort vorbeikommen sollte, würde ich mich über ein Foto freuen und es natürlich hier im Blog oder im Artikel der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Samstag, 16. Mai 2009

Ein kaiserlicher Militärtourist

Napoléon Eugène Louis Jean Joseph Bonaparte (1856-1879) war der einzige Sohn des französischen Kaisers Napoleon III und damit die große Hoffung aller erzkonservativen Kräfte in Frankreich.
Im Exil hielt er sich oft in England auf. Dort gelangweilt und auf der Suche nach standesgemäßen Abenteuern, schloss er sich der britischen Armee an, um im Zulukrieg ein paar Erfahrungen und Trophäen zu sammeln.
Bei einem Erkundungsritt im Juni 1879 trafen er und acht englische Soldaten auf 40 Zulukrieger. Trotz ihrer überlegenen Feuerwaffen suchten die Briten sofort das Weite. Prinz Napoléon wurde dabei jedoch von seinem Pferd abgeworfen und dann von den Zulus getötet.

Man spricht hier nicht von "Söldnertum", dennoch war diese Art von Abenteuerurlaub in adligen Kreisen praktisch durchgehend vom Mittelalter bis ans Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Diese adligen Abenteurer mischten sich in der Regel mit den normalen Söldnern, und wenn ihnen das Geld ausging waren sie auch an Sold und Beute interessiert. Man sollte hier auch an Prinz Aage von Dänemark erinnern, den wohl berühmtesten Fremdenlegionär.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass gerade bei modernen Söldnern Abenteuerlust ein nicht zu unterschätzendes Motiv ist.

Dienstag, 12. Mai 2009

Gekaufte Kämpfer

Wie heute die USA und andere Staaten setzten auch schon Griechen und Römer auf Söldner. Ihren Machtverfall konnten sie damit auf Dauer nicht aufhalten.

merkur.de, 07.05.2009.

Anmerkung:
Als ob der Autor kriegsreisende.de gelesen hat ... ;-)

Montag, 11. Mai 2009

The Mercenaries

The Mercenaries (1968) ist ein Söldnerfilm nach dem (sehr banalen) Roman "Dark of the Sun" von Wilbur Smith.
Anscheinend ist der gesamte Film zur Zeit bei Youtube in 11 Teilen vorhanden.



Den Hintergrund bilden die Ereignisse des Simbaaufstandes 1964-65. Bei einem der Söldner hat sichtlich der gute alte Kongo-Müller Pate gestanden.

Angeblich liebt Quentin Tarantino diesen Film. Leider wird er dadurch nicht besser. Man kann dennoch mal einen Blick reinwerfen, da er ganz gut zeigt, wie man sich kurz nach den Unruhen im Kongo Söldner so vorstellte. Da erfüllt der Film sicher jedes Klischee.

Donnerstag, 7. Mai 2009

State of Play

Ich habe gerade den neuen Thriller "State of Play" mit Russell Crowe und Ben Affleck gesehen. Ist nicht schlecht, wenn man nicht 2008 auf ARTE die BBC-Miniserie "Mord auf Seite eins" gesehen hat.

Interessant ist allerdings, dass es in der BBC-Serie noch um eine britische Ölfirma geht, die irgendwelche Umweltskandale zu vertuschen versucht.

In aktuellen Neuauflage aus Hollywood sind die (vermeintlichen) Bösen die Vetreter einer Söldnerfirma, für die ganz ohne Zweifel Blackwater Pate gestanden hat. So kreist immer wieder drohend der typische Blackwater-Helikopter über Washington.

Immerhin ist es mal erfrischend, wenn Söldner nicht mehr einfach typische Totschläger wie bei van Damme oder Bruce Willis abgeben, sondern langsam ihren Platz in der Washington-Watergate-Szene erobern.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Bizarrer Schattenkrieg: Berlin-Premiere eines beeindruckenden Dokumentarfilms über geheime CIA-Operationen

Der angeblich heftigste Luftkrieg der Geschichte wurde nie offiziell erklärt. Mit über zwei Millionen Tonnen Bomben warf die US-Armee zwischen 1960 und 1975 mehr Sprengstoff auf Laos als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen. Und dies ohne Wissen oder gar Zustimmung des US-Kongresses oder der Öffentlichkeit. Und obwohl Laos im nebenan tobenden Vietnam-Konflikt offiziell neutral war.

Dies ist jedenfalls die These des Dokumentarfilms »Amerikas Geheimkrieg in Laos«, der morgen Berlin-Premiere feiert. Und es ist nur eine Facette der schier unglaublichen Vorgänge, die Regisseur Marc Eberle beschreibt und die das südostasiatische Laos seit den späten 50er Jahren bis in die Gegenwart destabilisieren. [...]


Artikel im "Neuen Deutschland" vom 06.05.2009.

Montag, 4. Mai 2009

Der letzte Revoluzzer Eduardo Rozsa-Flores: Tod eines schillernden Weltenwanderers

Er war KGB-Agent, Poet und Soldat im Kroatien-Krieg. Als profil ihn 1997 interviewte, ­erzählte er von seinem Freund Carlos, dem Schakal. Vorvergangene Woche wurde der Weltenwanderer Eduardo Rozsa-Flores erschossen, weil er einen ­Anschlag auf Boliviens Präsidenten Evo Morales geplant haben soll.

Link zum Artikel bei PROFIL Online.

Sonntag, 3. Mai 2009

Kaperkapitän in Helsingör

Ein gewisser Hans Pothorst aus Hildesheim diente Ende des 15. Jahrhunderts zusammen mit seinem Landsmann Didrik Pining dem König von Dänemark als Kaperkapitän. Eine gewisse Berühmtheit erlangten sie, da sie 1471-73 im Zuge einer Expedition nach Grönland möglicherweise Amerika erreichten.
Später führten sie im Auftrag Dänemarks hauptsächlich Kaperkrieg gegen England und erwiesen sich dabei als echte Nachkommen der Vitalienbrüder.
Während Pining jedoch 1491 als Statthalter von Vardø in Nord-Norwegen spurlos verschwand, hinterließ Pothorst
ein Deckengemälde in der Marienkirche von Helsingör mit der Schrift: "Desse belde let malen Hans Pothorst". Möglicherweise wollte er damit seine Zeit im Fegefeuer etwas verkürzen. Falls also mal jemand im Urlaub dort vorbei kommt und mir eine bessere Aufnahme schicken könnte, würde ich mich sehr freuen.

Dienstag, 28. April 2009

Schloss Neersen: Neubau dank Kriegsbeute

Im Burgerbe-Blog gibt einen schönen Eintrag über das Schloss Neersen und seine wechselhafte Geschichte. Das Schloss wurde nämlich mit Beute / Sold aus dem 30jährigen Krieg erbaut.

Sonntag, 26. April 2009

Söldner auf Kreuzfahrt

Vor gut einem Jahr habe ich dieses schöne Bild erhalten. Es zeigt einen Sicherheitsmann auf einem Kreuzfahrtschiff. Das Besondere daran war für mich lediglich, dass es sich um einen Gurkha handelt. Die Besatzung eines Kreuzfahrtschiffs besteht aus über einem Dutzend Nationen, aber bei der Security stößt man ganz selbstverständlich auf Gurkhas. Ein winziges Detail, das sich dennoch in eine große Geschichte fügt.

Wenn ich das Bild damals in Kiegsreisende veröffentlicht hätte, wäre wahrscheinlich wieder das Geschrei losgegangen, dass dies doch wirklich keine Söldner sind, sondern bessere Ordnungskräfte auf Luxusurlaub. Nun haben aber gerade solche Sicherheitsleute einen Piratenangriff auf das Kreuzfahrtschiff "MSC Melody" abgeschlagen. Leider ist mir nicht bekannt, ob auch dort Gurkhas an Bord sind. Allerdings wird klar, dass sich die Grenzen zwischen Ordungskraft, Hilfspolizist, Security, Soldat oder Söldner immer weiter verwischen.

So einmal wieder auf das Thema gebracht, habe ich mal kurz mit Google nach "cruise ships, security, gurkha“ gesucht und eine ganze Menge gefunden. Der Dienst auf Kreuzfahrtschiffen scheint eine der wichtigsten Beschäftigungen für Gurkhas zu sein, die aus dem Militärdienst ausgeschieden sind.

Donnerstag, 23. April 2009

Bilderbuchsöldner

Manchmal gibt es sie tatsächlich: die Söldner, wie sie sich Drehbuchautoren und Journalisten ausdenken. Wahrscheinlich sind sie dann doch nicht ganz so, aber zumindest sehen sie so aus.
Bevor er also völlig vergessen wird hier noch der Hinweis auf Wolf Weiss, Tätowierküntsler, Heavy-Metall-Musiker und... last not least: Söldner.

Gefallen Ende 2004 (ja das ist wohl schon Geschichte) nachdem der Rolling Stone eine kurze Geschichte über ihn gebracht hatte.
Immer noch hier zu finden.

Sonntag, 19. April 2009

gea.de: Der Berg ruft, die Söldner kommen (19.04.2009)

Wüste Vorstellung: Ein Alamannen-Stamm überrennt im Jahr 260 den römischen Limes am Oberrheingraben und trotzt dem Riesenreich einen Teil ab, in dem auch der Runde Berg bei Urach liegt. Falsche, aber verbreitete Vorstellung, sagt Dr. Dieter Quast, Alamannen-Experte vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum für Vor- und Frühgeschichte Mainz: »Die Alamannen auf dem Runden Berg standen im Dienst der Römer, bevor sie sich durch Plünderungen unabhängig machten!«

Link zum Artikel.

Samstag, 18. April 2009

hr2 Der Tag: Söldner gesucht! Ein Job mit Zukunft (16.04.2009)

Wie jedes Wochenende nimmt der Musiker Steven Sogo seine Gitarre und packt das Bühnengewand in die Sporttasche. Er spielt mit seiner Band, die er verheißungsvoll die "Hope Band" genannt hat, jeden Freitag in einem der besten Hotels Bujumburas, der Hauptstadt Burundis. Sein Freund Bosco ist Musiklehrer an der französischen Schule. Manchmal musizieren sie auch zusammen, spielen einfach aus Spaß traditionelle Instrumente wie Umuduri, Indonongo, I?Nanga und Ikembe. Instrumente, die außerhalb Burundis fast nicht bekannt sind - anders als die großen Trommeln, die in aller Welt die Musik Burundis präsentieren. Wie viele andere Musiker Burundis sind Steven und Bosco repräsentativ für die Situation in Burundi: Sie erzählen von der Lebenssituation in dem kleinen Bergland am Ufer des Tanganjikasees und welche Rolle die Musik heute, nach dem Bürgerkrieg, auf dem Weg zur Wiedergutmachung spielt.


MP3-Direktlink.

Freitag, 17. April 2009

Bayern 2 - radiowissen erinnert an die Erstausgabe des Simplicius Simplicissimus (14.04.2009)

Simplicius Simplicissimus - Das Werk des Grimmelshausen - 14.04.2009 Johann Jacob Christoph von Grimmelhausen (1622-1676) hat einen der ersten Bestseller in deutscher Sprache geschrieben. 1668 erscheint der "Abentheurliche Simplicissimus Teutsch". Grimmelshausens Buch ist eine abgründige Moralsatire über die Welt des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ...
MP3-Direktlink.

Eine unterschätzte Waffe

Normalerweise interessieren sich die meisten Leute für die alten Waffen und Rüstungen, die in Museen zu sehen sind. Dabei wird dann gerne übersehen, dass viele Kämpfer nur sehr mangelhaft ausgerüstet waren. Eine in der Antike und im Mittelalter sehr verbreitete (und auch erfolgreiche Art) zu kämpfen waren einfache Steinwürfe.

Das Bild hier zeigt zum Beispiel wie einer der Anführer der gefürchteten Armagnaken in der Schlacht von St. Jakob an der Birs (1444) tödlich von einem Stein getroffen wurde. Geschleudert von einem Müsli gestärkten Schweizer.

Auch der deutsche Söldnerführer Konrad von Landau fiel 1359 in einem Gefecht mit dem Tross der englischen Kompanie, nachdem er von einem Stein getroffen worden war.

Das berühmteste Opfer ist aber sicher der griechische Söldnerführer Pyrrhos (oder lat. Pyrrhus), nach dem die vernichtenden Siege ihren Namen haben. Ihn traf 272 v. Chr. bei Straßenkämpfen in Argos ein Ziegel, den angeblich ein altes Mütterchen vom Dach geworfen hatte.

Auch die 420 Spartaner, die 425 v. Chr. auf der Insel Sphakteria eingeschlossen wurden, erlagen wahrscheinlich zum Großteil den Streinwürfen der athenischen Ruderer. Nicht ganz so heroisch wie in "300" ergaben sie sich als ihre Zehl auf 292 reduziert worden war.

Natürlich möchte ich hier von keiner "Wunderwaffe" sprechen, sondern eher auf die Banalität des Todes verweisen. Und eben auch darauf, dass Waffen und Ausrüstung nicht immer das waren, was im Museum vorgeführt wird.

Mittwoch, 15. April 2009

Kap Tainaron

Bevor die Reisezeit losgeht hier noch ein kleiner Besichtigungstipp der besonderen Art. Falls mal jemand auf den Peloponnes kommt und dort die antiken Sehenswürdigkeiten besucht, lohnt sich ein Abstecher auf die Mani.

Dort ganz im Süden findet man das Kap Tenaro oder wie es früher hieß den "Tainaron". In hellenistischer Zeit sammelten sich hier die Söldner und warteten auf die Werber aus Italien, Karthago, Ägypten oder Kleinasien. Wahrscheinlich gab es eine Menge Buden, Zelte, Händler, Prostituierte usw.

Die Manioten waren dann bis in die neueste Zeit für ihre Blutrünstigkeit und ihre Raublust berüchtigt, aber auch immer das Zentrum des Widerstandes gegen die Osmanen.

Kap Tainaron der alte Söldnerwerbeplatz bei Google-Earth.

Montag, 6. April 2009

Des Teufels Wörterbuch

Hat zwar nur sehr bedingt was mit Söldnern zu tun. Dennoch meiner Meinung nach ein echter Schatz, auf den mich ein alter Freund gerade hingewiesen hat, und so wollen wir ihn denn weiter publik machen.

1911 erschien von Ambrose Bierce "Des Teufels Wörterbuch". Ist auch hier beim Projekt Gutenberg frei und gratis online vorrätig.

Man findet darin so schöne politisch natürlich völlig unkorrekte Definitionen wie die für Eingeborene.
Aborigines: Persons of little worth found cumbering the soil of a newly discovered country. They soon cease to cumber; they fertilize.

In Deutsch etwa: Ureinwohner: Personen von geringem Wert, die eine Belastung für den Ackerboden eines neu entdeckten Landes darstellen. Sie hören bald damit auf, ihn zu belasten; sie düngen.

Samstag, 4. April 2009

Tarzans Vater war ein Söldner

Es gibt ein paar Tarzan-Filme und wahrscheinlich noch mehr Comics, in denen Söldner als finstere Schurken auftreten. Geldgierig und skrupellos sind sie die idealen Widersacher für den Herrn des Dschungels.

Allerdings sind das wie allzu oft abgedroschene Banalitäten. Die Wirklichkeit ist ein klein wenig komplexer. Hier stammt die Idee zur Figur nämlich von dem schwedischen Söldner Ivor Thord-Gray (1878-1964), den man also mit gutem Recht als seinen geistigen Vater bezeichnen könnte.

Thord-Gray war das, was man einen notorischen Söldner bezeichnen könnte. Wir wollen hier nur die wichtigsten Stationen seines bewegten Lebens nennen: Er kämpfte im Burenkrieg, dann in Transvaal und im Krieg gegen die Zulus. Es folgte eine kurze Zeit in der chinesischen Revolution. In Mexiko wurde er Kommandeur der Artillerie von Pancho Villa. Anschließend diente er auf britischer Seite im Ersten Weltkrieg. Sofort danach zog er mit dem kanadischen Expeditionskorps nach Sibirien und schloss sich dort den Weißen an.

Später lebte er dann ruhiger in Schweden. Von dort berichtete in einem Brief an den "Adventures Club' in New York von einem seltsamen Erlebnis während seiner Zeit in Südafrika. Er hatte dort während einer Patrouille gehört, dass Paviane bei Drakensberg ein weißes Kind geraubt hatte. Als er viele Jahre später wieder in die selbe Gegend kam, beobachtete er in einer Schlucht eine Gruppe von Pavianen. Einer von ihnen war weiß und blond. Bei der Verfolgung stürzte dieser ab und starb. Thord-Gray brachte den Leichnam dann zu den Eltern des vermissten Kindes, und diese identifizierten ihren Sohn.

Ob wahr oder gutes Jägerlatein, auf jeden Fall erfuhr Edgar Rice Burroughs, der gerade nach neuem Stoff für einen Roman suchte, davon. Und so entstand schließlich Tarzan.

Mittwoch, 1. April 2009

Abonnement - Das Ende

Krise überall.
Von der Bundesregierung gibts die Abwrackprämie, von Kriegsreisende wird das Abo abgeschafft. Das heißt, nun sind mit der Zeit alle Artikel gratis.

Dennoch ist's bei Kriegsreisende weniger die aktuelle Krise, sondern mehr die Einsicht, dass Internet und bezahlte Dienste irgendwie schlecht zusammengehen.
Letzten Endes sind die Leser wichtiger. Schließlich geht man ja ins Web, um die Leute zu erreichen und seinen Kram zu publizieren.

Irgendwie wars wohl mehr das, dass ich in Form der Abos einfach ein wenig gelobt werden wollte (wer will das schließlich nicht?). Hat ja auch geklappt, nur die Leserzahl leidet darunter. Also muss man sich wohl entscheiden: Hier und da etwas Lob oder schnellere Verbreitung. Wenn man diese Sache erst mal klar hat, ist die Entscheidung gegen ein Abo unvermeidlich.