Dass die Karthager vorwiegend mit Söldnern Krieg führten, weiß praktisch jeder. Bei der wilden Mischung aus Libyern, Numidiern, Griechen, Kelten, Iberern, Balearern, Italikern und noch einigen anderen wird jedoch gerne eine Gruppe übersehen, die zwar äußerst klein, aber dennoch sehr bedeutend war: die indischen Mahouts, die Elefantenführer.
Auf den ersten Blick scheint es etwas übertrieben, dass diese aus dem fernen Indien importiert worden waren. Dennoch kamen sie anscheinend mit den Elefanten über das Reich der Seleukiden und das ptolemäische Ägypten nach Karthago. Indische Elefantenführer waren in der Antike anscheinend so typisch, dass das griechische Wort "Indoi" gleichzeitig ein Synonym für Mahout war.
Zwar wurden auch die in Nordafrika heimischen Waldelefanten gezähmt und im Krieg eingesetzt. Doch die waren viel kleiner und konnten deshalb keine Türme mit Besatzung tragen. Hannibals Lieblingselefant soll ein besonders großes Tier mit dem Namen "Surus" gewesen sein, was soviel wie der "Syrer" bedeutete. Da nun jeder weiß, dass es in Syrien keine Elefanten gab, bedeutet dies, dass es sich um einen von den Seleukiden erworbenen indischen Elefanten handelte, der sicher auch von einem indischen Mahout geführt wurde.
Die Mahouts waren hoch spezialisierte und sicher auch dementsprechend gut bezahlte Söldner. Sie dienten im den meisten Reichen der Diadochen und in Karthago. Man kann sogar annehmen, dass beim Krieg um Sizilien der eine oder andere als Gefangener oder gut bezahlter Überläufer in römische Dienste gekommen ist.
vor 1 Woche
Nebenbei könnte man noch erwähnen, dass nach Kriegen im griechischen-kleinasiatischen Raum bei den Verhandlungen öfters mal festgelegt wurde (bspw. in einem der makedonischen Kriege), dass der Verlierer keine Kriegselefanten mehr haben dürfte, schlichtweg um ihnen das Prestige zu nehmen.
AntwortenLöschenUnd wenn Kriegselefanten ein großes Prestige inne trugen, lässt das doch auch darauf schließen, wie angesehen die dazugehörigen Söldner damals waren