Samstag, 16. Mai 2009

Ein kaiserlicher Militärtourist

Napoléon Eugène Louis Jean Joseph Bonaparte (1856-1879) war der einzige Sohn des französischen Kaisers Napoleon III und damit die große Hoffung aller erzkonservativen Kräfte in Frankreich.
Im Exil hielt er sich oft in England auf. Dort gelangweilt und auf der Suche nach standesgemäßen Abenteuern, schloss er sich der britischen Armee an, um im Zulukrieg ein paar Erfahrungen und Trophäen zu sammeln.
Bei einem Erkundungsritt im Juni 1879 trafen er und acht englische Soldaten auf 40 Zulukrieger. Trotz ihrer überlegenen Feuerwaffen suchten die Briten sofort das Weite. Prinz Napoléon wurde dabei jedoch von seinem Pferd abgeworfen und dann von den Zulus getötet.

Man spricht hier nicht von "Söldnertum", dennoch war diese Art von Abenteuerurlaub in adligen Kreisen praktisch durchgehend vom Mittelalter bis ans Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Diese adligen Abenteurer mischten sich in der Regel mit den normalen Söldnern, und wenn ihnen das Geld ausging waren sie auch an Sold und Beute interessiert. Man sollte hier auch an Prinz Aage von Dänemark erinnern, den wohl berühmtesten Fremdenlegionär.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass gerade bei modernen Söldnern Abenteuerlust ein nicht zu unterschätzendes Motiv ist.

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