Dienstag, 30. März 2010

Isern Hinrik

Als ich mich mit der Geschichte von Heinrich dem Eisernen beschäftigte, beeindruckte mich am meisten, wie viele Fäden in seiner Person zusammenliefen. Als regelrechtes Missing-Link der Söldnergeschichte verbindet er die Vorläufer der Vitalienbrüder mit den Freien Kompanien – den Nachfolgern Werners von Urslingen – in Italien, die Kreuzzüge im Baltikum mit der Szenerie des Hundertjährigen Krieges in Frankreich, und schließlich das Eingreifen der Mecklenburger in Schweden mit dem Freiheitskampf der Dithmarschen.

Söldnerführer bewegten sich in einer überschaubaren Welt und kannten sich. Man kann sicher davon ausgehen das Hinrik nicht nur König Johann von Böhmen gut kannte, sondern auch Edward III. und dessen Sohn den Schwarzen Prinzen; selbst den österreichischen Abenteurer Friedrich von Chreutzpeck muss er in Novgorod getroffen haben.

Sonntag, 14. März 2010

Die Schotten der Garde

Das Bild zeigt schottische Bogenschützen der Garde der französischen Könige im frühen 16. Jahrhundert. Interessant ist, dass die Schotten der Garde - eine typische Elitetruppe fremder Söldner – immer noch als "Bogenschützen" bezeichnet wurden, obwohl sie längst auf Art der Schweizer und der Landsknechte kämpften.

Mehr dazu in dem Artikel über den Solddienst der Schotten.

Montag, 1. März 2010

Deutsche Söldner im Irak

Den Artikel über deutsche Söldner hätte ich mir unter einem mehr globalen Gesichtspunkt sicher schenken können, da es sich dabei um eine unwesentliche Randerscheinung handelt. Das interessante an dem Thema sind allerdings nicht die kaum vorhandenen deutschen Söldner, sondern der Presserummel, der in den deutschen Medien um sie herum veranstaltet wurde.

Als ich mir im Zusammenhang mit einem Interview noch einmal die von mir im Laufe der letzten Jahre so gesammelte Berichterstattung vorgenommen habe, hat es mir ehrlich gesagt fast die Socken ausgezogen. Als extremes Beispiel hier noch einmal die FAZ. Eigentlich ja bekannt für konservativ kühl objektive Artikel. Und dann hier in bestem Landser-Jargon dekoriert mit Fotos aus Actionfilmen (!) eine Reportage (???) über Söldner.

Wie heißt es so schön "im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst"? Früher meinte man aber damit, dass die Medien der staatlichen Zensur unterworfen wurden. Heute stirbt die Wahrheit an der Gier der Medien nach Spektakel. Und wenn über Söldner berichtet wird, muss irgendwie Blut rauslaufen, muss gefoltert werden. Mit der oft sehr banalen Realität hat das alles nichts zu tun, da sollen nur auf unterstem Niveau die Verkaufszahlen nach oben gepusht werden.