Mittwoch, 15. Juli 2009

Der Mob als Söldner

Die Chinesen sorgen mal wieder mit eiserner Faust in ihrem Land für Ruhe und Ordnung. Anders aber als an den Tibetern, die lediglich mit den Symphatien für den Dalai Lama rechnen können, haben sie sich nun an dem Turkvolk der Uiguren vergriffen, die mit dem Beistand von Millionen entschlossener Muslime rechnen können.

Und was passiert .... ?

Haben die Imane eine Fatwa nach der anderen verkündet? Hat Osama seine Gotteskrieger losgeschickt? Brennen chinesische Botschaften in Beirut, Kairo, Damaskus und wer weiß wo? Hat der Oberheuchler Erdogan, der so vehement gegen Dänemark stritt, den Chinesen die Leviten gelesen?

Wir erinnern uns (vielleicht) noch, als wegen einiger banaler Karikaturen, dänische Botschaften und Fahnen verbrannt wurden, und verschreckte europäische Polititer sich deutlich bedeckt hielten. "Spontan" und völlig außer Kontrolle (schien es) zog der Mob im Nahen Osten durch die Straßen und schrie nach dänischem Blut.

Tja und wo bleibt dieser spontane Volkszorn heute, wenn die Chinesen Uiguren zu hunderten schlachten. Noch nicht einmal Todesstille, man macht einfach weiter mit dem Tagesgeschäft. Ich zumindest habe keine einzige brennende chinesische Fahne im Fernsehen gesehen.

Bin Laden, die Imane und Erdogan schweigen diskret. Offensichtlich befürchten sie von China eine härtere Antwort zu bekommen als von Europäern oder Amerikanern. Wo bleibt aber der ach so spontane Volkszorn? Offenbar kommt er nur in Gang, wenn jemand an den entsprechenden Strippen zieht. Tja, und dabei wird doch wohl sehr klar, dass im Nahen Osten eigentlich immer im Dienst von irgendwem demonstriert wird, auch wenn die Sache noch so spontan ausieht.

3 Kommentare:

  1. Da sind mir die bösen Jungs von Blackwater doch um einiges lieber.

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  2. guter Kommentar zum Thema.

    Wobei Erdogan ja dann doch noch scheinheilig vom "fast" Völkermord sprach.

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  3. Ich denke, dass Erdogan den Chinesen wahrscheinlich nur noch mehr Geld aus den Rippen leiern wollte. Lange Zeit hat der Exil-Uiguren-Führer ja noch nicht mal ein Visum für die Türkei bekommen.

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