Bei der Beschäftigung mit den Plattenpanzern der "Weißen Kompanie" bin ich bei Youtube auf eine hervorragende fünfteilige Doku zum Einsatz der Bogenschützen in der Schlacht bei Agincourt (1415) gestoßen.
Es erfüllte mich tatsächlich mit einer nicht ganz geringen Befriedigung dort zu hören, was ich eigentlich schon vor Jahren in meinem Artikel "Die
englischen Bogenschützen - Legenden um eine Wunderwaffe" geschrieben habe. Vor allem deshalb, da ich damals eine Menge böser mails empörter Bogenschützen oder deren Fans erhalten habe.
Die Doku setzt sich nun ausdrücklich gegen solche Legenden wie "Wunderwaffe Langbogen" oder "Maschinengewehre des Mittelalters" zur Wehr. Ausdrücklich wird der Kostenfaktor der Bogenschützen hervorgehoben: "They were there, because they were cheap, not because of their skill".

Und im 3. Teil werden dann die berühten Bodkinspitzen an den damals neuartigen Stahlplatten getestet. Mit dem Resultat: "There is no way it would have gone through french armour."
Der wesentliche Grund des englischen Sieges liegt nach der Dokumentation darin, dass bei Angincourt eine bezahlte Berufsarmee (Söldner eben) von einer undisziplinierten Masse ruhmsüchtiger, rivalisierender Adliger angegriffen wurde.
Und hier muss man meiner Ansicht nach eben auch die englischen Bogenschützen sehen. Als tapfere Profis, die sich einem numerisch aber auch in der Bewaffnung überlegenen Gegner stellten, und die Ruhe bewahrten. Mit Dolchen und Hämmern sollen sie schließlich die meisten französischen Ritter getötet haben.