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Donnerstag, 24. September 2009

Ich Dien

Es gibt sicher zahlloses historische Legenden, die einfach mal erfunden wurden, weil sie sich schön anhören. Eventuell die bekannteste im Bezug auf Treue und Loyalität von Söldnern ist diejenige, die sich um das Wappen des Prinzen von Wales rankt.

Angeblich trug König Johann von Luxemburg der König Böhmen die Straußenfedern als Helmzier und den Wappenspruch "Ich dien" als er in der Schlacht von Crecy seinen Tod fand. Er hatte ein Kontingent böhmischer und deutscher Söldner im Dienste Frankreichs geführt. Tief beeindruckt von der Tapferkeit dieses Söldnerführers habe der Schwarze Prinz deshalb sein Wappen übernommen. Nach anderen Aussagen hat es ihm sein Vater, König Edward III., höchstselbst verliehen.

Nach wieder anderen Aussagen (zum Teil auch meiner Meinung) klingt die ganze Sache ziemlich idiotisch, da König Johann längst blind war und seine Männer sinn- und vor allem hirnlos in den Tod geführt hat.

Wesentlich einsichtiger klingt da schon, dass das Motto vom Walisischen "Eich Dyn" kommt, was so viel wie "euer Landsmann" bedeutet. Mit diesem Spruch wurde der Prinz von Wales dem walisischen Adel präsentiert.

Wie auch immer, obwohl sich weder Wappen noch Motto für König Johann belegen lassen, hält sich die Geschichte hartnäckig und ist, wie sich leicht vorstellen kann, vor allem beim britischen Militär und last not least bei britischen Söldnern sehr populär.

Historiengemälde: Der Schwarze Prinz vor der Leiche König Johanns.

Der Prinz war allerdings nie schwarz gekleidet, hatte auch keine schwarzen Haare oder ähnliches. Der Name kam erst lange nach seinem Tod auf, klingt aber ebenso romantisch und damit glaubhaft wie obige Geschichte.

Donnerstag, 19. März 2009

Heimweh - eine Söldnerkrankheit

Die meisten Leute halten "Nostalgie" für ein griechisches Fremdwort. Das ist jedoch nur sehr bedingt richtigt, denn in Wirklich ist es ein Kunstwort aus dem 17. Jahrhundert.
Damals untersuchte der Basler Arzt Johannes Hofer Schweizer Söldner in französischen Diensten. Viele seiner Landsleute litten an einer seltsamen Krankheit; einige starben sogar daran. Hofer nannte dieses Phänomen "Heimweh", und die Franzosen bezeichneten es bald als "maladie du Pays" oder "hemvé".
Als Hofer seine Ergebnisse schließlich in einer Disssertation zusammenfasste, übersetzte er diesen Begriff wie damals üblich ins Griechiche, und so wurde "Heimweh" zu "Nostalgie" (nostos= Heimkehr und algos = Schmerz).
1688 erschien dann sein Buch: Dissertatio medica de Nostalgia oder Heimwehe.