Donnerstag, 10. Dezember 2020

Die Nazis und der Nahe Osten

 Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen Tausende Nationalsozialisten aus Europa. Was lange unbekannt war: Ägypten und Syrien heuerten Dutzende NS-Männer und Kriegsverbrecher an – um eine Armee für den Kampf gegen Israel aufzubauen. Die Bundesregierung wusste davon...

 interessanter Artikel in der Welt 

 Ich bin bei meiner Recherche über Skorzeny darüber gestolpert. Obwohl mir das Thema bekannt war, bin ich doch immer wieder überrascht, wie stark diese Verbindungen wirklich waren.

 

Dienstag, 26. Mai 2020

Mad Mike is gone

Bin erst jetzt darüber gestolpert. Anfang diese Jahres (2. Februar) ist Söldnerlegende "Mad" Mike Hoare gestorben.
Er war wohl der berühmteste und sicher der bedeutendste Söldnerführer während der Kongokrise 1964. Später wurde er deshalb als technischer Berater für den Film "Die Wildgänse" unter Vetrag genommen.

Als echter Condottiere versuchte er sich 1981 sogar mit einem Putschversuch auf den Seychellen sein eigenes Königreich unter den Nagel zu reißen.
Trotz dieses sicher aufreibenden Lebens konnte er dann tatsächlich noch letztes Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern. Mann kann nur sagen Respekt und gute Reise...


mehr bei The Guardian

Sonntag, 10. Mai 2020

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...

Interessanter Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung über die Behandlung afrikanischer Kolonialtruppen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Die «Senegalschützen» kämpften im Zweiten Weltkrieg für Frankreich. Als die Waffen schwiegen, wurden sie verraten, gedemütigt und manche auch getötet.
1944 erschossen französische Soldaten Dutzende von Senegalesen, die im Weltkrieg für Frankreich gekämpft hatten. Sie hatten sich dagegen gewehrt, um ihren Sold betrogen zu werden. Das «Massaker von Thiaroye» hat sich in die kollektive Psyche der Senegalesen eingebrannt.“

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Sonntag, 1. März 2020

Gunship Ace


Gunship Ace: The Wars of Neall Ellis, Helicopter Pilot and Mercenary (Englisch)

Al J. Venter

Venters Buch über Neall Ellis ist sicher nicht überragend geschrieben, dafür aber um so interessanter, zumindest für alle, die sich für Afrikas Buschkriege der letzten Jahrzehnte und das Aufkommen moderner PMCs interessieren.
Ellis lernte sein Handwerk in der südafrikanischen Armee während der Kriege in Rhodesien, Deutsch Südwest und Angola. Nach kurzem Ruhestand wurde er dann von Executive Outcomes für den Krieg in Sierra Leone rekrutiert. Er blieb dort auch weiter aktive, nachdem Executive Outcomes längst abgezogen war.
Man erfährt in dem Buch eine Menge über diesen schmutzigen Krieg, und auch über all die kleinen und großen Probleme, mit denen sich ein selbständiger Söldnerunternehmer herumschlagen musste.
Fast noch interessanter ist der Bericht über die letzen Monate von Mobutus Zaire. Die verzweifelten Versuche Söldner anzuwerben, die dann aber doch nichts kosten sollten, während die gesamte korrupte Elite des Landes längst dabei war ihre geraubten Schätze in Sicherheit zu bringen.

Leider nur in Englisch, dennoch absolut empfehlenswert!

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Gunship Ace: The Wars of Neall Ellis, Gunship Pilot and Mercenary (English Edition)

Mittwoch, 15. Januar 2020

Erdogans Fußvolk in Libyen

Da sich Präsident Erdogan bei der Verteilung der im östlichen Mittelmeer gefundenen Gasreserven übergangen fühlt, versucht er der Türkei nun über ein strategisches Bündnis mit Libyen den Zugang darauf zu sichern. Die Türkei unterstützt deshalb die GNA von Ministerpräsident Fayiz as-Sarradsch mit Waffen und Militärberatern.

Um Fayiz as-Sarradsch zum Sieg zu verhelfen, sind aber anscheinend auch eine größere Anzahl von Bodentruppen notwendig, die auf ganz traditionelle Weise ihre Haut zu Markte tragen. Allerdings kann es sich auch ein Autokrat wie Erdogan heutzutage kaum erlauben, dass eine größere Anzahl von Särgen von einem äußerst unpopulären Kriegsschauplatz heimkehren, die dann mit viel nationalem Pomp beigesetzt werden müssen.


 Syrischer Söldner in Libyen. Video auf Twitter

 Wie seine Amtskollegen Trump und Putin hat sich Erdogan deshalb schnell für die moderne Lösung entschieden, in fernen Kriegen andere sterben zu lassen. Die Rekruten kommen aus dem Norden Syriens, wo die Türkei seit einiger Zeit lokale Milizen für sich kämpfen lässt. Um den Syrern den Krieg im fernen Libyen schmackhaft zu machen wird ihnen ein Monatssold von ca. 2.000 Dollar geboten (anstatt der 500 in Syrien) und als ganz besonderer Anreiz ein türkischer Pass.

Geplant ist vorerst der Einsatz von 2000 Kämpfern aus Syrien, von denen etwa knapp die Häfte vor Ort sein soll. Die ersten Toten gibt es auch schon. So wurden von einer kurdischen Website drei Gefallene als syrische Söldner identifiziert.