Mittwoch, 15. Juni 2011

Gaddafis Söldner

Hier übrigens ein recht interessanter Artikel bei BBC-New zu Gaddafis Söldnern.
Hier wird übrigens dasselbe berichtet, was ich hier schon vor längerer Zeit vermutet habe, dass es sich bei den Söldnern um Tuaregs, Rebellen aus dem Tschad und andere von Gaddafi finanzierte Flüchtlinge handelt.
Also um recht ähnliches Personal, wie es schon bei der Islamischen Legion zum Einsatz kam.

Montag, 13. Juni 2011

Zum Buch

Inzwischen gibt es eine hervorragende Kritik zum Buch bei EVOLVER

Sie macht mich natürlich besonders stolz, da sie nicht von irgendeinem gelangweilten Rezensenten verfasst wurde, der schnell noch etwas für den Kulturteil produzieren soll, sondern von Martin Compart dem Enfant terrible des deutschen Krimis, meistens grantik und selten politisch korrekt.

Vielleicht lässt sich ja nun auch endlich einer meiner Leser dazu ermuntern, doch einmal bei Amazon eine Kurzbesprechung oder Bewertung abzugeben, oder in einem Forum auf das Buch hinzuweisen.

Freitag, 20. Mai 2011

Krieg in Angola

Ich bin gerade im Web auf ein äußerst interessantes Blog zum Krieg in Angola gestoßen. Es wird von kubanischen Veteranen betrieben, der allerdings recht neutral berichtet.
Die kurzen Texte sind in Englisch und Spanisch. Vor allen Dingen gibt es aber jede Menge interessante Bilder.

Montag, 16. Mai 2011

Söldner, die keine waren

In einigen (meist glorifizierenden) Büchern über Söldner findet man das Gedicht von Alfred Edward Housman "Epitaph on an Army of Mercenaries".

These, in the day when heaven was falling,
The hour when earth's foundations fled,
Followed their mercenary calling,
And took their wages, and are dead.

Their shoulders held the sky suspended;
They stood, and earth's foundations stay;
What God abandoned, these defended,
And saved the sum of things for pay.

Das ist natürlich schon was. Die Söldner, die retteten, was selbst Gott längst aufgegeben hatte, die ehrenhaft für Geld gestorben sind.
Was gerne dabei übersehen wird ist, dass Housman eigentlich gar keine "Söldner" meinte, sondern sich auf das britische Expeditionskorps bezog, das unter furchtbaren Verlusten 1914 entscheidend dazu beigetragen hatte den deutschen Vormarsch in Flandern aufzuhalten.
Da es sich bei der britischen Armee zu dieser Zeit noch um eine Berufsarmee handelte, war es in der deutschen Presse üblich, die Soldaten als "Söldner" zu diffamieren, da sie ja angeblich nicht von so edlen Motiven beseelt waren wie die deutschen Kriegsfreiwilligen, die man bei Langemarck verheizte.

Freitag, 1. April 2011

Söldner für Gaddafi haben lange Tradition

So schrieb der Spiegel 1989: "Deutsche Spezialisten machen die libysche Luftwaffe schlagkräftiger".

Damals versuchte Gaddafi seine Luftwaffe so umzurüsten dass die Flugzeuge auch Israel erreichen konnten. Dazu mussten sie in der Luft betankt werden. Von entscheidender Hilfe waren dabei Mitarbeiter deutschen Firma "Intec Technical Trade" bei München. Diese vermittelte vor allem ehemalige Mitarbeiter von Dornier als Techniker aber auch zwei Ex-Soldaten der Bundesluftwaffe.

Von "Söldnern" oder "Söldnerfirmen" sprach man damals noch nicht, aber irgendwie handelte es sich doch um etwas in der Art. Auch dass Deutsche fleißig mitarbeiteten Giftgasbomben zuerst zu produzieren um diese dann über Israel abzuwerfen scheint damals im Bundestag lange niemand groß interessiert zu haben.

Mittwoch, 23. März 2011

Söldner und arme Schweine

Leider hält der Normalbürger Söldner immer noch für eine Art hoch bezahlte Superkiller. Jetzt im Fall Gaddafi wird vielleicht klar, dass es sich zumindest beim Fußvolk um echte Billigjobs für politische Flüchtlinge und Immigranten handelt.

Diesen Sachverhalt illustriert auch sehr schön das Transparent, das mir bei Recherchen zum momentanen Drogenkrieg in Mexiko in die Hände gefallen ist.

Die Zetas waren einst eine Spezialeinheit der Polizei, die in den USA ausgebildet worden war. Mit der Zeit machten sich die Zetas jedoch selbstständig und wurden zu einem der mächtigsten Kartelle. Nun reichlich mit Geld versehen werben sie ihrerseits Überläufer von Militär und Polizei.

Der Text lautet ungefähr so: "Die Kampfgruppe Los Zetas will dich, Soldat oder Ex-Soldat. Wir bieten dir gutes Gehalt und Essen, und wir kümmern uns um deine Familie. Du wirst nicht mehr schlecht behandelt werden oder Hunger leiden. Bei uns bekommst du keine Instant-Suppen."

Ohne Übertreibung kann man also schließen, dass der normale Soldat oft geschlagen wird und Hunger hat. Denn offensichtlich reichen Versprechungen solche Missstände abzuschaffen schon um bei den Kartellen für Zulauf zu sorgen.

Dienstag, 1. März 2011

Mordbuben und Freiheitskämpfer

Im Moment wird viel von den Söldnern in Libyen berichtet. Von "Mordbuben" sprach ein Journalist im Fernsehen. Das sind starke Worte von einem aufrechten Mann, dachte ich, da er ja im selben Bericht einräumen musste, dass niemand irgendetwas Konkretes wisse.

Wahrscheinlich hat Gaddafi tatsächlich Söldner im Einsatz, die Frage ist nur was dahinter steckt. Angeblich hat ihm sein Gangsterkollege Mugabe eine Elitetruppe per Flugzeug geschickt. Sicher ein echt schlimmer Haufen, aber doch sicher keine Söldner.

Viel wahrscheinlich sind da Freiheitskämpfer aus benachbarten Staaten. So war Gaddafi neben Algerien der einzig echte Unterstützer der "Frente Polisario", Rebellengruppen im Tschad finanzierte er allein schon aus Tradition. Auch die Wurzeln der berüchtigten Dschandschawid in Darfur lassen sich zum Teil bis zu ehemaligen Legionären Gaddafis verfolgen.

Gaddafi unterstützte zahlreiche Rebellengruppen oder ließ sie sogar in libyschen Wüstencamps ausbilden. Das ist ja nichts ungewöhnliches; der Terrorist des einen ist des anderen Freiheitskämpfer. Man kann davon ausgehen, dass einige tausend solcher Exilpatrioten ein relativ erbärmliches Leben in libyschen Trainings- und Flüchtlingslagern führten und dabei natürlich auch eine Art Sold erhielten (selbst wenns ein Taschengeld war). Es kann gut sein, dass er nun auf einige dieser Truppen zurückgegriffen hat, und diese nicht undankbar sein wollten. Schließlich war er ja lange der einzige, der dafür sorgte, dass sie irgendwo Unterschlupf fanden und was zu Essen erhielten. Typische Emigrantensöldner eben.

Und während sich alle noch so voller Inbrunst über die Söldner ereifern, vergisst man schon wieder wie sich europäische Politiker – allen voran Sarkozy und Berlusconi – an Gaddafi rangeschleimt haben. Da gings doch wohl auch ums Geld?