
Zuerst war ich natürlich hoch erfreut als ich ein Rezensionsexemplar der Zeitschrift "Militärgeschichte" erhielt, in der die Internetseite Kriegsreisende äußerst wohlwollend besprochen wird. Dickes Lob vom MGFA, der offiziellen Heimat der deutschen Militärgeschichtsschreibung, da möchte man nicht klagen. Vielleicht nur ein paar Dinge richtig stellen. So bemängelt der Rezensent die fehlenden Quellenangaben und die fehlenden Namen der Autoren. Quellen werden in populärwissenschaftlichen Zeitschriften, die ich zwar unregelmäßig aber in großer Zahl durchsehe nur in seltenen Ausnahmen angegeben. Na ja, und die Autoren. Überstieg es sein Vorstellungsvermögen, dass fast alles (wie angegeben) aus der selben Feder stammt? Scheint irgendwie so.

Was mich allerdings wirklich ärgert, ist seine Kritik der Google-Werbung. Nicht dass mir die gefiele, aber wo sind wir denn? Selbst Zeitschriften, die man käuflich erwerben muss, sind bis zur Schmerzgrenze voll mit Werbung. Dennoch haben es Geschichtsmagazine ausgesprochen schwer. Tja, und dann gibt es dann noch das absolut werbefreie Paradies "Militärgeschichte". Rundum betrieben von Beamten, satt finanziert mit Steuergeldern hat man es nicht nötig Werbung reinzupacken. Und das finde ich schön, wunderbar. Um so mehr finde ich es eine Dreistigkeit, wenn so ein von Steuergeldern verwöhnter Schreiber über Werbung klagt, über Werbung in einem Magazin, das nun seit fast 10 Jahren hauptsächlich mit Idealismus betrieben wird. Google bringt vielleicht 70 Euro im Monat und deckt dadurch in etwa die Unkosten, damit ich mir nicht völlig als Idiot vorkomme.
Abschließend muss ich mich also fragen, was man dort im Elfenbeinturm des MGFA wirklich von der harten, realen Welt weiß, in der man manchmal auch Geld verdienen muss. Man kann auch Söldner so schön kritisieren, wenn man mit Pensionsanspruch im Warmen hinter dem Schreibtisch sitzt. Andere schlagen sich draußen rum, ohne Netz und doppelten Boden, und tun trotzdem ihr bestes.