Den Artikel über
deutsche Söldner hätte ich mir unter einem mehr globalen Gesichtspunkt sicher schenken können, da es sich dabei um eine unwesentliche Randerscheinung handelt. Das interessante an dem Thema sind allerdings nicht die kaum vorhandenen deutschen Söldner, sondern der Presserummel, der in den deutschen Medien um sie herum veranstaltet wurde.

Als ich mir im Zusammenhang mit einem Interview noch einmal die von mir im Laufe der letzten Jahre so gesammelte Berichterstattung vorgenommen habe, hat es mir ehrlich gesagt fast die Socken ausgezogen. Als extremes Beispiel hier noch einmal die FAZ. Eigentlich ja bekannt für konservativ kühl objektive Artikel. Und dann hier in bestem Landser-Jargon dekoriert mit Fotos aus Actionfilmen (!) eine Reportage (???) über Söldner.
Wie heißt es so schön "im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst"? Früher meinte man aber damit, dass die Medien der staatlichen Zensur unterworfen wurden. Heute stirbt die Wahrheit an der Gier der Medien nach Spektakel. Und wenn über Söldner berichtet wird, muss irgendwie Blut rauslaufen, muss gefoltert werden. Mit der oft sehr banalen Realität hat das alles nichts zu tun, da sollen nur auf unterstem Niveau die Verkaufszahlen nach oben gepusht werden.