Samstag, 4. Juli 2015

Die Veteranen von Executive Outcomes

Executive Outcomes gilt sozusagen als die Mutter moderner Söldnerfirmen und ist damit längst Geschichte; lange vorbei möchte man meinen.
1992 operierte die Firma erfolgreich in Angola, 1995 in Sierra Leone und wurde 1998 schließlich aufgelöst. Teile des alten Personals wurden mit der PMC Sandline und dem gescheiterten Putschversuch in Äquatorialguinea 2004 in Verbindung gebracht.

Man sollte dabei daran denken, dass es sich beim Kernpersonal um Angehörigen ehemaliger Eliteeinheiten der südafrikanischen Armee handelte, die also in den 70er und 80er Jahren aktiv waren. Das hält aber anscheinend einige nicht davon ab heute die nigerianische Armee aktiv bei ihrem Kampf gegen Boko Haram zu unterstützen, wobei sie inzwischen auch entscheidende Erfolge erzielt haben sollen.

Eeben Barlow
Die Söldner werden von der Firma STTEP (Specialized Tasks, Training, Equipment and Protection) vermittelt. Dort sitzt an entscheidender Stelle Colonel Eeben Barlow, 62 Jahre alt und einer der ehemaligen Gründer von Executive Outcomes.

Bei dem Einsatz in Nigeria wurde der Südafrikaner Leon Lotz durch irrtümlichen Beschuss eines nigerianischen Panzers getötet. Lotz war 59 Jahre alt und gehörte früher zur der Spezialeinheit "Koevoet". Ein anderer südafrikanischer Söldner soll an einem Herzinfarkt gestorben sein.

Die Ironie bei der Geschichte ist, das sich Nigeria seit dem Biafrakrieg immer ganz besonders für die offizielle Ächtung von Söldnern eingesetzt hat. Dabei hat der Staat jedoch immense Summen damit verdient seine eigenen äußerst unzuverlässigen Truppen an die UN zu vermieten. Da diese zahlenmässig sehr starke Armee jedoch nicht in der Lage war es mit Boko Haram aufzunehmen, mussten also wieder einmal die geschmähten Söldner herhalten.

Artikel
Telegraph (englisch)
Die Welt (deutsch)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen