Mittwoch, 4. Juli 2012

Nazi Söldner?

Zur Zeit ist groß die Rede von Ermittlungspannen und Schlampereien. Ein Untersuchungsausschuss versucht festzustellen, wie es es zu all diesen "Pannen" denn kommen konnte, später sollen dann neue Richtlinien erarbeitet werden, damit all die Behörden besser zusammen arbeiten.

Leider scheint dabei niemand ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass der Verfassungsschutz wesentlich mehr Dreck am Stecken haben könnte als einige dusslige Schlampereien.

Ich möchte deshalb hier an einige Highlights der Zusammenarbeit deutscher Neonazis mit Geheimdiensten erinnern. In den 50er Jahren trainierte der BDJ (Bund Deutscher Jugend) - weitgehend von der CIA fianziert - den Bürgerkrieg und plante auch schon die Ermordung linker Politiker.
Der Neonazi Joachim Fiebelkorn, der in den 70er Jahren in Bolivien eine Todesschwadron führte, arbeitete auch lange als Informant für das BKA und andere Dienste. Die Verwicklungen des Oktoberfestattentäters Gundolf Köhler und seines Mentors Karl-Heinz Hoffmann (Gründer der gleichnamigen Wehrsportgruppe) mit verschiedenen Geheimdiensten bis in die CSU wurde nie untersucht.

Die Mitglieder des NSU waren lange als Informanten für den Verfassungsshutz tätig und waren anscheinend auch mit falschen Papieren versorgt worden. Es drängt sich meiner Meinung nach deshalb der Verdacht auf, dass der Verfassungsschutz seine bewährten Mitarbeiter lange der Polizei gegenüber gedeckt und mit Informationen hat. Allein schon, damit diese peinliche Zusammenarbeit nicht ans Licht kommt. Als man dann irgendwann merkte, dass die Sache aus dem Ruder läuft, begann man mit der Schadensbegrenzung, d.h. der Aktenvernichtung.

Kurz und gut, die ganze Angelegenheit stinkt dermaßen, dass ich mich nur wundern kann, warum immer noch von "Pannen" die Rede ist, wenn längst schon wegen schwerer Straftaten ermittelt werden müsste.

1 Kommentar:

  1. Zum Thema der CIA-Verstrickung in rechten Terror empfehle ich:
    Ganser, Daniele
    Nato-Geheimarmeen in Europa

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