Executive Outcomes gilt
sozusagen als die Mutter moderner Söldnerfirmen und ist damit längst
Geschichte; lange vorbei möchte man meinen.
1992 operierte die
Firma erfolgreich in Angola, 1995 in Sierra Leone und wurde 1998
schließlich aufgelöst. Teile des alten Personals wurden mit der PMC
Sandline und dem gescheiterten Putschversuch in Äquatorialguinea
2004 in Verbindung gebracht.
Man sollte dabei daran
denken, dass es sich beim Kernpersonal um Angehörigen ehemaliger
Eliteeinheiten der südafrikanischen Armee handelte, die also in den
70er und 80er Jahren aktiv waren. Das hält aber anscheinend einige
nicht davon ab heute die nigerianische Armee aktiv bei ihrem Kampf
gegen Boko Haram zu unterstützen, wobei sie inzwischen auch
entscheidende Erfolge erzielt haben sollen.
Eeben Barlow |
Die Söldner werden von
der Firma STTEP (Specialized Tasks, Training, Equipment and
Protection) vermittelt. Dort sitzt an entscheidender Stelle Colonel
Eeben Barlow, 62 Jahre alt und einer der ehemaligen Gründer von
Executive Outcomes.
Bei dem Einsatz in
Nigeria wurde der Südafrikaner Leon Lotz durch irrtümlichen
Beschuss eines nigerianischen Panzers getötet. Lotz war 59 Jahre alt
und gehörte früher zur der Spezialeinheit "Koevoet". Ein
anderer südafrikanischer Söldner soll an einem Herzinfarkt
gestorben sein.
Die Ironie bei der
Geschichte ist, das sich Nigeria seit dem Biafrakrieg immer ganz
besonders für die offizielle Ächtung von Söldnern eingesetzt hat.
Dabei hat der Staat jedoch immense Summen damit verdient seine
eigenen äußerst unzuverlässigen Truppen an die UN zu vermieten. Da
diese zahlenmässig sehr starke Armee jedoch nicht in der Lage war es
mit Boko Haram aufzunehmen, mussten also wieder einmal die
geschmähten Söldner herhalten.
Artikel
Telegraph (englisch)
Die Welt (deutsch)
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