Da sich Präsident Erdogan
bei der Verteilung der im östlichen Mittelmeer gefundenen
Gasreserven übergangen fühlt, versucht er der Türkei nun über ein
strategisches Bündnis mit Libyen den Zugang darauf zu sichern. Die
Türkei unterstützt deshalb die GNA von Ministerpräsident Fayiz
as-Sarradsch mit Waffen und Militärberatern.
Um Fayiz as-Sarradsch zum
Sieg zu verhelfen, sind aber anscheinend auch eine größere Anzahl
von Bodentruppen notwendig, die auf ganz traditionelle Weise ihre
Haut zu Markte tragen. Allerdings kann es sich auch ein Autokrat wie
Erdogan heutzutage kaum erlauben, dass eine größere Anzahl von
Särgen von einem äußerst unpopulären Kriegsschauplatz heimkehren,
die dann mit viel nationalem Pomp beigesetzt werden müssen.
Syrischer Söldner in Libyen. Video auf Twitter
Wie seine Amtskollegen
Trump und Putin hat sich Erdogan deshalb schnell für die moderne
Lösung entschieden, in fernen Kriegen andere sterben zu lassen. Die
Rekruten kommen aus dem Norden Syriens, wo die Türkei seit einiger
Zeit lokale Milizen für sich kämpfen lässt. Um den Syrern den
Krieg im fernen Libyen schmackhaft zu machen wird ihnen ein
Monatssold von ca. 2.000 Dollar geboten (anstatt der 500 in Syrien)
und als ganz besonderer Anreiz ein türkischer Pass.
Geplant ist vorerst der
Einsatz von 2000 Kämpfern aus Syrien, von denen etwa knapp die Häfte
vor Ort sein soll. Die ersten Toten gibt es auch schon. So wurden von
einer kurdischen Website drei Gefallene als syrische Söldner
identifiziert.
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